Tatort: Bienzle und der Tod in der Markthalle (SWR)

http://sopran.twoday.net/stories/2081778/

Walter Schultheiss immer 'ne Bank, und irgendwie mag ich die Schwaben doch - so aus der Ferne. Ich war unaufmerksam, natürlich störte nicht der Besuch, heute ausschließlich Profis, die wissen, an welchen Stellen man quatschen kann und wann NICHT, die mir nach meiner Rückkehr vom Klo/ Verlorenensohnbegrüßen/ Nachtischholen das Verpasste kurz zusammenfassen.

Das war aber ein fein dahinplätschernder Krimi mit einer ausreichenden Menge an Verdächtigen. Bettina Kupfer finde ich ja irgendwie süß (schon wieder musste ich das sagen, die Jungs, die früher dafür zuständig waren, sind alle weggezogen). Böseböse Rolle. Tolle Schauspielerin ist sie eigentlich nicht. Hätte ruhig gegen Ende noch mal auftreten können. Eifersucht, Neid, Geldgier, Raubüberfall und Rolf Zacher, naja und Walter Schultheiss als Nachbar. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob der wirklich Walter Schultheiss heißt, ich ersurfe das jetzt aber nicht, zu müde.

Geschichte: Der ungarische (tschechische? das ging irgendwie durcheinander, vielleicht hatte der Drehbuchautor eine Prag-Budapest-Schwäche, kann ja passieren)

nochmal, was soll das denn noch für ein Satz werden?

Der ungarische Salamihändler (+ Wassermelonen, Obst biologischer Anbau etc.) liegt am Abend tot in der Markthalle, neben ihm der Geza, sein Sohn, mit dem Messer in der Hand. Sohn erwachsen aber weil vom Papa bei der Garagenausfahrt übersehen geistig bei fünf Jahre stehen geblieben. Ein freundlicher junger Mann, den Bienzle fast adoptiert. Amnesie natürlich, Amnesie immer AUTSCH, gibt es medizinisch viel viel seltener, als Tatort- und Klagenfurtautoren uns glauben machen wollen. Geistig Behinderte werden hierzuland nicht so einfach in normale U-Haft genommen werden, wie heute im Tatort. Das hoffe ich jedenfalls. Bienzle meint also der war's nicht, und schon breitet sich ein bunter Strauß unsympathischer Verdächtiger vor uns aus, nur damit am Ende es doch der Geza war.

Die Klischeekiste wird ausgepackt, der geistig Behinderte kann natürlich ganz toll Memory spielen und supertoll malen fast so toll wie Hannelore. Klischees über Schwaben nehme ich gerne. Ich kenn mich in Stuttgart nicht aus, und wenn das Lokalkolorit zu subtil rüberkommt, geht es an mir bestimmt vorüber.

Juwelenraub, da habe ich gerade nicht zugehört, was hatte nochmal der Wirt damit zu tun? Rolf Zacher, hätte man sich auch denken können, dass der mehr mit der Sache zu tun hat, als nur dem Toten ein paar Paar Eheringe zu verkaufen. Sonst hätten sie ja nicht Rolf Zacher nehmen müssen. Auch von dem segelohrigen Marktleiter hätte ich gerne noch mehr gesehen. Eifersucht, Selbstzerfleischung. Das ist dann nachlässig komponiert, wenn die Motive nicht mitgeschleift werden, sondern zwischendrin grundlos versickern.

Fazit: Die Flädlesuppe unter den Krimis, bisschen Resteverwertung aber völlig in Ordnung. Klassisches Kommunionsessen. Aber leider wurde überhaupt nicht geschossen.

(Nächstes Mal gebe ich mir wieder mehr Mühe)

Tatort: Stille Tage in Klischee

Tatort: Stille Tage (RB)

http://sopran.twoday.net/stories/2043576/

Verzeihung, musste sein, egal, wie sich der Tatort noch entwickelt. Irgendwelche Klischees werde ich schon finden für den blöden Kalauer da oben.

Joachim Krol heute, meistens sind ja diese übermäßig berühmten Schauspieler nachher auch Mörder, wie neulich in Münster, als Rosel Zech mitgespielt hat. Muss sich ja lohnen.

Als ich von der Chorprobe zurückkam, war der Tatort noch nicht vorbei, zum Biertrinken waren alle zu müde, siebeneinhalb Stunden Singerei in diesem kalten Gemeindesaal. Wir sollten hin und wieder mal schauen, ob es brennt oben, aber warum sollte es brennen, sonst brennt es ja auch nicht. Nur, weil der Saal vor ein paar Tagen baupolizeilich gesperrt wurde - weil wenn es brennt die Decke einstürzt - muss es ja jetzt nicht brennen. Aber geheizt wird halt auch nicht mehr.

Komme dann hungrig nach Hause, Mann und Töchter waren bei meiner Mutter zum Abendessen, meine Mutter kocht fucking fantastisch, und zu Hause liegen um halb zehn alle im Bett und haben mir NICHTS mitgebracht.

Jetzt gratiniert das Dosen-Cassoulet gerade in einer echten castelnaudarischen cassolle im Ofen vor sich hin. Heiß, salzig und fettig, dazu Tatort und Internet. Bier brauche ich da gar nicht, Bionade reicht. So eine normale Cassoulet-Dose enthält ja immer zwei Saucisses und zwei kleine Entenschenkel, ich hab halbiert, jetzt bin ich eigentlich satt. Eigentlich. Außer Joachim Krol und seiner Nachbarin Frau Scholven, die irgendwie komisch ist, ist ja noch kein in Frage kommender Verdächtiger aufgetaucht. Mh. Dass sie ihn nach Hause einlädt ist auch Scheiße. Diese emotionalen Verwirrungen von Kommissaren sind inzwischen auch allzu häufig. Dann eben doch Klischee. Jauchegrube, Müllhalde.

Hübsch ist sie allerdings, diese Frau Scholven. "Die ist aber süß", sagte J. immer, aber der ist jetzt in England, muss ich selber sagen "die ist aber süß" - wir haben oft denselben Geschmack, aber nicht immer.

Ich hab nicht so richtig aufgepasst, habe mir bei flickr Fotos von Klaus Cäsar angesehen und dabei festgestellt, dass der in Berlin am Nebentisch saß, als ich mit U und ihrem Bruder bei Mao Thai war. Diese Leute, die man nur vom Internet kennt. Frau Scholven erzählt beim Kuchen was von den Schnecken, die alles abfressen, bestimmt ein Gleichnis. Bisschen bekloppt ist die wirklich. Entweder sie weiß zuviel, oder sie war's selber. Erpressung?

Macht einen auf doof, Kuchen und Schnecken. Niemals war das der Bauer mit den EMUS Emus, ein Kreuzworträtselreflex wohl, Emu in Großbuchstaben zu schreiben. Jetzt heult Kommissarin Lürsen dem Joachim Krol auch noch was vor, da muss der doch der Mörder sein.

Pro bis jetzt:
Schafe, Weser (ich liebe Flüsse), Jauchegrube

Contra:
Es wird nicht geschossen, Beischlafverwirrung von Frau Lürsen, Alzheimer-Vater

(merken: "Kommissare mit Elternteilen" erheben) Sie schaffen es, dass Bremen aussieht wie Nordnorwegen. Kamera weitwinkelig. Keine schlechten Bilder, mitten in der Schafherde usw. Medizinisch würde mich gerade interessieren, ob die Gerichtsmedizin nicht feststellen kann, wenn die Leiche eingefroren wurde. Mal wieder einen anständigen Pathologen-(oder Forensische Anthropoligen-)krimi lesen, falls es das noch gibt. Kay Scarpetta ist ja leider total aus dem Ruder gelaufen von Band zu Band. schon halb zwölf durch, der tatort kommt mir unvernünftig lang vor heute, aber ich geh mal davon aus, dass um viertel vor zehn sabinsen kam, mir ist schlecht, ich hätte mich doch mit der hälfte vom Cassoulet begnügen sollen. Habich doch in der ersten Minute gesagt. Immer die berühmten Schauspieler

Tatort: Tödliches Vertrauen (ORF)

http://sopran.twoday.net/stories/1983457/

Heute mit dem Bergdoktor.
Trotz Wien- und Klagenfurtreisen bleibt Österreich für mich exotischer als zum Beispiel Südfrankreich oder Mittelchile.

Rudern tut das Opfer jedenfalls ganz schlecht. Nicht so leicht zu treffen, wie das da aussieht, so ein Ruderer, denn das Boot bewegt sich anders als der Ruderer, also Ruderer rollt gegen die Fahrtrichtung, Boot wird langsamer, Ruderer zieht durch, Boot wird etwas schneller.

(Heute schau ich mal allein, wahrscheinlich sind die anderen alle bei ihrem Müttern.)

Für uns aus dem nördlichen Ausland haben sie aber Jan-Gregor Kremp engagiert, das ist rücksichtsvoll. Bis zum Vorspann war ich mir sicher, der hieße Jan-Georg. Alleinstehend mit je einem Kind:
Dr. Specht (Hamburg), geschieden, Sohn
Bergdoktor (Wien), geschieden, Tochter
Inga Lürsen (Bremen), geschieden, Tochter
Borowski (Kiel), geschieden, Tochter
Stark (Berlin), geschieden, Sohn
Thiel (Münster): geschieden, Sohn

Alleinstehend:
Ballauf (Köln)
Odenthal (Ludwigshafen)
Lindholm (aufm Land)
Batic und Leitmayer (München)
Ritter (Berlin)
Andrea Sawatzki (Frankfurt)
Börne (Münster)
Ehrlicher (Leipzig)
Kain (Leipzig)
Palu (Saarbrücken)
Kopper (Ludwigshafen)

Verwitwet:
Klara Blum (Bodensee)
Ehrlicher (Leipzig)

Verheiratet mit Kindern:
Schenk (Köln)

Feste Beziehung:
Bienzle (Stuttgart)

In Scheidung ohne Kinder:
Dellwo (Frankfurt)

Homosexuelle mit/ohne Beziehung:
- - - - - -
- - - - - - Nur mal so, offenbar fesselt mich der Tatort nicht so richtig.
Es wird zu wenig gerudert und es fiel bis jetzt (20.53 Uhr) erst ein Schuss. Und ich fürchte, es wird auch kein weiterer fallen.

Bisher:
Der ermordete war ein Arsch, er hat eine 16-jährige geschwängert und überhaupt. Deren Vater? Glaubichnich. Die betrogene Freundin? Vielleicht. Die Tochter selber? Nö. Gibt bestimmt noch mehr Betrogene. Puh. Erst 21.05 Uhr, die Kleine sitzt mit echt schicken Schuhen auf dem Dach, aber der Bergdoktor wird sie schon runterholen. Sie wird ihm vermutlich nicht viel erzählen da oben, denn sonst müsste es nicht noch 40 Minuten dauern.

Ach nein, die Bergdoktortochter holt sie runter. Lockt sie mit Gras. Ergänze:
Kommissare mit kiffenden Blutsverwandten:
Thiel (Münster)
Bergdoktor (Wien) 21.24 Uhr Jetzt weiß ich's, die Psychologin war's. Nämlich seit dem Moment, in dem sie gelogen hat, der schwangeretochtersVater habe von der Schwangerschaft gewusst. Hatterabernich. Hätte ich auch sofort drauf kommen können. Alles nur, weil ich am Anfang nicht aufgepasst habe.

21:40 Uhr
Na gut. Mal wieder ein stiller Rächer aufgetaucht aus dem Nichts.

Dafür noch mal dieser Wiener Ball-Scheiß Wiener Brauchtumseinschub.


- Nachtrag nach Kommentarauswertung:

Kommissare, deren Eltern im Tatort sterben:

Sawatzki (Eltern von Psychopathen ermordet)
Leitmayr (Vater im Altersheim von Richy Müller Dellwo ermordet)

Tatort: Außer Gefecht (BR)

http://sopran.twoday.net/stories/1929671/

Ich hab nix notiert diesmal, keine Zeit, Tini war da, sie verkaufte mir ein Kleid, Fehlkauf für sie, Volltreffer für mich, wir hatten uns lange nicht gesehen und nutzten die Hänger zwischendurch zum persönlichen Update.

Heute München, zeichnen sich oft aus durch eine schöne Sammlung von nunja randständigen Personen, Schriftstellerinnen, versoffene Viktualienmarktdynastien, Käuze, seltsame Gemeinschaftsriten. Geht manchmal schief, aber jedenfalls hat es den Anspruch, unterhaltsam zu sein.

Heute eher Kunstscheiß, Tinis Freund würde nach zehn Minuten das erste Mal seufzen und sagen "Grimmepreis". Heißt: Wenige Personen, formale Masche, persönliche Betroffenheit. BETROFFEN BETROFFEN BETROFFEN - Hasswort meiner Achtziger.

Der Drehbuchautor ist also ambitioniert, er hat einen Echtzeit-Thriller geschrieben, es thrillert nur nicht so richtig. Nächstes Mal bitte wieder einen schlichten Hudannit-Krimi. Und bitte, bitte, nicht immer diese Masche: persönlich betroffener Kommissar bekommt Extrapackung (siehe der Väteraufbruch-Mist von neulich). Topaktuelle betroffen machende Sozialkritik ist schlimmer als Brecht-Lehrstücke. Ob all die Leute, die vor dem Tatort noch klar dafür waren, dass alte Leute allein, unterversorgt und wundgelegen in quasi personalfreien Altenheimen verrecken, nach der Sendung plötzlich dagegen sind?

Aufzug geht natürlich immer, Aufzug ist für Triller was Kinder und Hunde für die Lokalzeitung. Der Kellnerkram oben im Turmrestaurant ist in Ordnung, könnte hübsch sein, wenn die Kommissare nicht da schon so melodramatisches Zeug quatschten. "...gehen wir in Zukunft getrennte Wege" - meiomei. Überhaupt, diese Liebesszenen, am Ende fehlt nur der Zungenkuss zwischen Ivo und Udo.

Hänger jede Menge, der Mörder ist der Kommissar aus Frankfurt, das ist nach fünf Minuten klar. Ist doch peinlich, schließlich ist der am Ende tot, was macht jetzt die rothaarige Durchgeknallte im Frankfurttatort? Aber tolle Brille, und ohne hochgekrempelte Ärmel ist Jörg Schüttauf wirklich kaum zu erkennen, ich habe bis zum Schluss noch nach der Ähnlichkeit gesucht.

Dass der Kommissat überlebt und der Mörder am Ende tot ist, kann man sich auch sofort denken, Järg Schüttauf hat ja noch eine Spritze übrig, nur: Warum müssen wir uns das dann bis zum Ende anschauen? Nach fünf Minuten kennen wir die Freundin im Altersheim, die Helferin in der Aufzugzentrale, und wir wissen auch schon, dass die junge Frau Polizeimeisterin eine totale Niete ist, sonst hätte sie gesehen, wie er die Schachtel in den Müll steckt. Aber gut, bei "Titanic" wusste auch jeder, wie es ausgeht, trotzdem sind alle ins Kino gerannt.

Außer mir, also darf ich auch über den Tatort nölen.

Es wurde eindeutig zu wenig geschossen.

Tatort: Revanche (SWR)

http://sopran.twoday.net/stories/1865963

Alt, Bariton und Chefdechoeur kommen zum Tatort. Chef de choeur heißt es in Frankreich auch bei Frauen, und zwar le chef. Ich biete Ziegenkäse und Brot aus Revel an, Bariton hat Wein mitgebracht. Lena Odenthal, puh, trägt das Gütesiegel "Langeweilegarantie", aber sei's drum, wir haben uns halt zwei Wochen nicht gesehen.

Uralte Geschichte.
Das Geld aus dem Geldtransporterüberfall wurde damals nicht gefunden.
Ein Mann wird aus dem Gefängnis entlassen.
Am selben Tag wird ein andere erschossen (Knie Schulter Herz).
Der Stiefbruder des Entlassenen hat was mit dessen Frau und ist der Mörder. Da braucht man den nur anzugucken, ums zu wissen.
Ulrike Folkerts ist eine hölzerne, nein, eine holzige Schauspielerin.
Das Kind vom Entlassenen wird vom Komplizen entführt, am Ende haben sich Mann und Frau auch wieder lieb und fangen nochmal ganz von vorne an.

Schamlos abgedroschene Geschichte.
Alberne Figur, neu: Der Neffe vom Chef, aua aua aua.
Positiv: Es wird sehr viel geschossen.

Der Plot ist Kantinenfraß: Alle zehn Minuten wird wieder ein Verdächtiger auf Hundebiss und Schmauchspuren untersucht, bis keiner mehr übrig ist. Die Wer-hat-das-Geld/ Mord am Entlassungstag-Kombi ist so argh ich mag gar nicht mehr dran denken. Hätte man mit Erik Odes Abschied verbieten können.

Ein Platz folgt dem Anderen. Gemein-
Hölzrige Dialoge.
Holzische Schauspieler.
Marie-Lou Sellem sieht ja nicht schlecht aus, aber muss sie immer so weinerlich herumhauchen? Bzw. muss man ihr immer so weinerliche herumhauch-Rollen geben?

Ulrike Folkerts sieht ja nicht schlecht aus, aber das wird inzwischen überdeckt durch eine Maserung von sagen wir gedämpfter Eiche und ein paar Jahresringen. Holzhose.

Ludwigshafen kann gar nicht so langweilig sein, wie es im Tatort erscheint.

Im Süden schätzt man Dialekt sprechende Sekretärinnen (Saarland: Alice Hoffmann, Bodensee: Bäckchen, Stuttgart weiß ich nicht, aber bestimmt auch).

Bester Satz weil blöd aber zielführend: "Wie hat sich der Junior eigentlich mit dem Hund des Ermordeten verstanden?" (oder so. Der Praktikant beim Verhör der Nachbarin, die ein starkes Gebissproblem hat).

Tatort: Schattenspiel (NDR)

http://sopran.twoday.net/stories/3023258/

Dr. Specht wird wiederholt im NDR, DAS ist mal eine Rückblende. Wie Mittenzwey, nein Meyer zwo vor zwanzig Jahren mit Koteletten durch Mümmelmannberg oder wo auch immer stiefelt. Und nett, wie immer in der Luft liegt "diese Schwarzen sehen sich doch alle so ähnlich" und er spricht es nicht aus. "Ich habe ein fotographisches Gedächtnis" sagt Meyer zwo.

Ich kenn den schon, vielleicht habe ich ihn sogar schon besprochen. Ich les dann mal weiter. Mir ist gerade eingefallen, wer es war.

Oder soll ich mal schnell erzählen? Dann müssen Sie's nicht mehr sehen.

Die Frau vom Gefängnisdirektor hat vor zwanzig Jahren ein Kind totgefahren, und der Afrikaner war ihr Freund, dem sollte das in die Schuhe geschoben werden. Mittenzweys Kollege hat den Afrikaner dann erschossen, als die zwei den als Unfallflüchter verhaften wollten. Ach nein, der Gefängnisdirektor verdient sich was dazu, in dem er Medikamente testen lässt an seinen Abschiebehäftlingen.

Ach, ich krieg's nicht mehr zusammen.
Schalte ab.

Tatort: Sternenkinder (NDR)

http://sopran.twoday.net/stories/1781492

(Gerade fällt mir auf, dass der Begriff Sternenkinder gar nicht erklärt wurde).

Oberthema war Gott: Borowski gottlos, verdirbt es sich mit seiner Tochter, der er die Konfirmation nicht erlauben will, mit seinem Mitarbeiter, den er für einen Islamisten hält, seit er ihn mal bei der Moschee abgeholt wird. Der später ermordete Frauenarzt spielt Gott, heißt es.

Alt und Bariton hatten sich am Nachmittag per SMS zum Gucken eingeladen, wie schön. Ich hätte das Haus wohl nicht mehr verlassen wollen, Trägheit. Bier stand kalt. Alt und ich wussten schon aus der Zeitung, dass das Ganze mit einem unfachmännischen Kaiserschnitt begann, hockten mit angezogenen Beinen im Sessel, um falls nötig die Stirn auf die Knie zu pressen und den eigenen Bauch anzustarren.

Lobend voran erwähne ich, dass der Regisseur etwas übrig hatte für ab-durch-die-Mitte - jede Menge schöner gerade Flure, die Kamerafahrt übers Meer, der Anlegesteg, das hatte Tempo, das brachte Spannung in die Bilder. Überhaupt konnte man bis zum Schluss schön herumraten, wer was war. Wer das Kind genommen hatte, wussten wir ja schon nach zehn Minuten, aber das Christiane Sabinsen schon um halb neun anfängt, konnten wir uns nicht vorstellen. Borowski sagt übrigens nicht Was? Wo? am Telefon, sondern immer "Ich höre", gehm se mal drauf acht! Fest gerechnet hatte ich auch mit "Wir gehn jetzt da rein" und "nein, wir dürfen das Kind nicht gefährden". Angenehm Fehlanzeige.

Das Kind war mal richtig klein, höchstens ein paar Tage, sonst nehmen sie ja oft fette drohnige 5 Monate alte und wollen sie als Neugeborene verkaufen. Mich besorgte aber sehr, dass das Kind nachher nicht mehr auftauchte. Nur, weil es Mukoviszidose und der Vater den Frauenarzt erschlagen hatte, wollte die Mutter es nicht haben? Schluchz!

Bariton: Das haben sie wahrscheinlich bei der Irren in der Küche vergessen.

Schluchz übrigens auch Borowski, der am Ende mit der Flasche in der Hand auf dem Sofa saß im Halbdunkel und sehr überzeugend weinte. Assistent weg ("Sie haben mit nie vertraut"), Tochter weg ("Ruf mich nicht an, Papa"). Der to-tal inkompetenten Psychologin hätte es ähnlich gesehen, dann an der Tür zu klingeln, aber der Regisseur mochte sie vielleicht auch nicht. Süße Nase hat sie ja, aber sie deshalb immer im drittelbildschirmfüllenden Profil zeigen. Profil (sic!). Im Rückenfreien Fähnchen durchs Präsidium zu kokettieren ist aber doch seltsam. Und das Amok-Profeilen mit schlwülstiger Celloge(sic!)schluchze war auch. Uff. Das zusätzliche l in schwülstig lasse ich mal drin, das passt schon. Und an (sic!) gewöhn ich mich noch. Man muss auch mal die Sau rauslassen dürfen beim Schreiben.

Bis auf die Psychologin alles eher Oberklasse. Viel, viel Blut, Wahnsinn, ein echtes Neugeborenes, Gott, viel klassisches Werwars. Lange nicht mehr so gebibbert beim Tatort.

Und Axel Milberg ist eh gut.
Nachtrag: Borowskis Mobiltelefon sah übrigens ungefähr so aus:

Tatort #626. Der schwedische Freund (SWR)

Gääääähn.

(Typisch nachtragende schwedische Geschichte, Mankell lässt grüßen, uralte Kamellen von jugendlicher Schuld, war dann doch jemand anders, ist aber auch egal, die Schweden machen's dann wenigstens tüchtig brutal, das also die Rentnerparadies-Bodensee-Version vom Schwedenkrimi.)

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