Polizeiruf: Jenseits (BR)

Die Mörderin aus dem letzten Münchner Tatort (Metzgerfrau aus der Au) überfährt ein Kind. Dessen Mutter ist Ulrike Krumbiegel, die bekannte Prekariatsdarstellerin aus diversen anderen Tatorten (Osnabrück, Frankfurt). Die kriegt Muttergrimme. Grimmekreuz.

Dass die Mordkommission zum Tatort eilt, aber erst nach Eintreffen festgestellt wird, dass der überfahrene Junge schon tot war, als die Metzgergerti ihn überfuhr, das ist doch nachlässig. Oder wird zu jedem Verkehrsunfall die Mordkommission gerufen.

"Ausm Auto gefallen und Mutti hat's nicht gemerkt oder was?" Selge ist doch eine coole Sau.

Krumbiegel Hochform: "Hau ab, Du Bulle", und streckt den Grünen nieder.

Eigenartige Taktik: Totes Kind wegfahren, May sagt: Na sehen Sie, der hatte gar keinen Schulranzen, vielleicht ist Ihr Timmi ja schon zu Hause. Wattn Quatsch. Ziehen das Leiden unnötig in die Länge.

Ulrike Krumbiegel ist schon wieder gerade eingezogen. Okay, die müssen sich ja nicht absprechen, aber Krumbiegel könnte doch den Regisseuren mal Bescheid sagen. "Mein Mann hat uns verlassen" - ach, wer hätte das gedacht, mit der Krumbiegel hält es wohl keiner aus. Tatort oder 110, ejal.

Jetzt schon mein Lieblings: Die Portiere mit der großen Brille an der Gerichtsmedizin. "Den Wagen fahrn Sie aber schon weg", sagt sie zu Tauber und May.

(Heute mal auf 20.40 Uhr achten)

Mutterdrama. 20.32 Uhr gibt es immer noch nur die Mutter.

Mongolierentochter weist schon hier auf die mütterlichen Fingernägel hin, die sicher noch eine Rolle spielen werden.

Tauber übt Todesnachricht überbringen, während Krumbiegel noch in der Straßenbahn sitzt. Heute finde ich sie ziemlich gut. Aber es ist viel einfacher: Tür geht nicht auf, durch die Scheibe sieht Mutter in Taubers Hand das Spiel-gut-geprüfte Holzschwertchen des Sohnes.

Edgar Selge fischt einen toten Fisch aus seinem Polizeiaquarium.

20.40 Uhr, immer noch die Mutter, aber vielleicht ist die 20.40 Uhr-Regel ja nicht auf Polizeiruf übertragbar. Oder sie war's halt. Ich glaub dran. Sonst eben der Vater, der scheint labil zu sein. Fernfahrer. "Vielleicht tut er sich was an", sagt Krumbiegel.

"War die Spusi schon da?"
"Die Resi hat angeschlagen."
"He Mani, hier is Moni."

Moni sagt, der die NIEna, die hat den Mani verlassen. Als der aus Bratislava zurück kam, war die weg. Nur den Ehering dagelassen.

"Die Nina, die hatten ja nimmer zu seim Buam glassn."

Säuft und ist suizidgefährdet. "Na suppa", sagt der Tauber.

Was jetzt um 20.45 Uhr wenigversprechend ist, dass es nur zwei Verdächtige gibt, ich hoffe, das ändert sich noch. Sonst: 60 Minuten Familiendrama.

Tauber ruft Krumbiegel an: "Ich wollt mal hören, ob alles in Ordnung ist. Äh. Natürlich ist nicht alles in Ordnung." Krumbiegel weint, er: "Ich ruf dann morgen noch mal an, wenn... äh. ... " "War das nischt ainä draurigä Ssehnäh?" fragt der französische Gast, als wir hier in anderswo auf dem Sofa herumkullern vor Lachen. Ganz große Szene: Wie der besoffene Selge der polnischen Putzfrau ein paar Todesnachrichten überbringt. "Immer ich."

Mein Tipp: Die Pathologieassistenzärztin mit dem Schmollmund war's.

Mongoliere sagt: Die Pförtnerin war's.

Krumbiegel: "Ich will zu meinem Sohn." - Pförtnerin: "Sind Sie Angehörige?" Aha. Der Florian war's, der hat sich nämlich mit dem Timmi nach der Schule noch gehauen.

Die Lehrerin: Kleiner Kämpfer, der hatte immer mal blaue Flecken. Johjoh, blaue Flecken. Und der Florian ist heute krank. Endlich mal ein paar andere Nasen. Zum Beispiel der Vater vom Florian und der Florian, der vorm Computer sitzt und ein bisschen gestört wirkt. Außerdem ziemlich groß und kräftig. Aber ob der dem gleich eine Eisenstange übergebraten hat... Ist doch eine ungewöhnliche Technik unter Achtjährigen. Außerdem will ich keine Kinder mehr als Mörder. Kinder und Behinderte sind als Mörder sowas von DURCH.

Die Nachbarin: Ich hab ihnen eine Kraftbrühe gekocht. Nu kommen se ma, Nu weinen se ma richtig. "War das nischt ainä draurigä Ssehnäh?" fragt der französische Gast, als wir hier in anderswo erneut auf dem Sofa herumkullern vor Lachen. Das Thema des Films ist die Hilflosigkeit der Anderen mit der mütterlichen Trauer. Wir sind alle gemeint oder so. "Darf ich mit Timmis Sachen spielen?" fragt der Nachbarjunge, nachdem er die Kraftbrühge aufgeschlürft hat.

Neuer Tipp um 21.02 Uhr: Es war ein Unfall. Modellflugzeug auf den Kopf bekommen oder sowas. Das würde auch erklären, warum sich seit einiger Zeit so eine Langeweile einstellt. Selge sorgt noch für ein paar Brüller, neues Personal tritt nur spärlich auf und schnell wieder ab. Es ist nur immer noch dies und das nicht freigegeben. Und das noch 38 Minuten. Jetzt zeigt der Professor Leinfelder die Leiche noch seinen Studentinnen. StudentINNEN. Alle mit roten Gummihandschuhen, das ist ein hübsches Bild. Professor arrogantes Arschloch, das ist doch alles

ZYNISCH UND MENSCHENVERACHTEND.

Das ist inzwischen ein totes Pferd. Noch 37 Minuten. Und Krumbiegel haut jetzt auch Selge einen in die Fresse.

Erwin, der Bruder vom Mani, hat einen toten Vogel. Er trägt eine übertrieben randständige Brille und macht sich Sorgen um Nina.

Theorie der Mongolierentochter: "C'est le père" - ist hier wieder der Onkel der Vater, so wie letzte Woche in Münster?

"Brech", sagt F.

Krumbiegel trinkt die gleichen Flachmänner wie da im Wald lagen. Selge macht einen Hausbesuch, er hat ihr Anchovis gekauft und spielt jetzt "Betrunkene dekorieren" mit ihr. Betrunkene verhören.

OH MEIN GOTT. SIE LIEGEN LÖFFELCHEN.

"Praktisch, dass Sie da keinen Arm haben", sagt Krumbiegel zu Selge, "kann er Ihnen nicht einschlafen."




Und noch zwanzig vermutlich quälende Minuten.




Ja.




Jo Obermaier sorgt sich um ihren Kevin, der bei Winnis Tante im Baumhaus schläft.




Tauber ist aufgewacht und findet bei Krumbiegels den Schulranzen im Kinderzimmer. Spusi, volles Programm.



Er lässt es sich nicht nehmen, die Speichelprobe persönlich zu nehmen.
"Das ist jetzt wirklich KEINE lustige Szene", sagt F., als die Obermaier von ihrem Sohn und dessen Freunden am Morgen beim Erwachen im Baumhaus aufgefunden wird. Peinlich. Doch der pummelige Florian?



Die Frage ist sowieso: Warum fährt Obermaier mit Scheibenwischer, obwohl es gar nicht regnet?

Puh. Schmetterling.

Um 21.28 Uhr wird der Flori von der Obermaier verhört. Aber der war's natürlich nicht. Die Pförtnermaus flippt aus, weil Podolski ein Tor geschossen hat. Jetzt hat der Pathologe auch noch alte Blutergüsse gefunden, aber das haben wir doch schon gesehen. Jetzt wollen sie den Leichnam nochmal untersuchen. Also wieder keine Freigabe. Running Gag. Den Vater hat die Krumbiegel wahrscheinlich auch totgemacht, von wegen in Osteuropa auf Achse und Handy aus. Har har.

Ulrike Krumbiegel finde ich heute super, auch wenn der Krimi scheiße ist. Jetzt hat sie den Leichenwagen entführt. Selge ist verblendet, der meint, der Vater hätte den Timmi misshandelt. Aber den hätten wir schon kennengelernt, wenn er der Mörder wäre. Immer noch zehn Minuten.

Mutter bringt toten Sohn in Freizeitpark. Prophezeie ich.

Huch. Die Mongolierentochter hatte noch mehr Recht: Der Erwin ist der Mani, und der Erwin hat für den Mani die Lettentour gefahren. Der Mani wollte mit dem Timmi abhauen. Scheißkamerakreisfahrt um den hysterischen Erwin. Kamerakreisfahrt ist so Bodenseetatort. Und DOCH war's die Mutter.

21.39 Uhr Anrufbeantwortergeständnis vom Mani, dann springt er vom Hochhaus. Spring doch. Feigling. Sei ein Kerl.


Und doch war's die Mutter.



Na gut. Dann eben nicht. Wär auch peinlich für Tauber. Dann auch noch Muttergesinge. In zwei Minuten kann Selge aber noch rauskriegen, ob sie den Jungen immer vermöbelt hat. Ach, er will's gar nicht wissen. Lieber trösten.

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