Polizeiruf 110

Polizeiruf: Jenseits (BR)

Die Mörderin aus dem letzten Münchner Tatort (Metzgerfrau aus der Au) überfährt ein Kind. Dessen Mutter ist Ulrike Krumbiegel, die bekannte Prekariatsdarstellerin aus diversen anderen Tatorten (Osnabrück, Frankfurt). Die kriegt Muttergrimme. Grimmekreuz.

Dass die Mordkommission zum Tatort eilt, aber erst nach Eintreffen festgestellt wird, dass der überfahrene Junge schon tot war, als die Metzgergerti ihn überfuhr, das ist doch nachlässig. Oder wird zu jedem Verkehrsunfall die Mordkommission gerufen.

"Ausm Auto gefallen und Mutti hat's nicht gemerkt oder was?" Selge ist doch eine coole Sau.

Krumbiegel Hochform: "Hau ab, Du Bulle", und streckt den Grünen nieder.

Eigenartige Taktik: Totes Kind wegfahren, May sagt: Na sehen Sie, der hatte gar keinen Schulranzen, vielleicht ist Ihr Timmi ja schon zu Hause. Wattn Quatsch. Ziehen das Leiden unnötig in die Länge.

Ulrike Krumbiegel ist schon wieder gerade eingezogen. Okay, die müssen sich ja nicht absprechen, aber Krumbiegel könnte doch den Regisseuren mal Bescheid sagen. "Mein Mann hat uns verlassen" - ach, wer hätte das gedacht, mit der Krumbiegel hält es wohl keiner aus. Tatort oder 110, ejal.

Jetzt schon mein Lieblings: Die Portiere mit der großen Brille an der Gerichtsmedizin. "Den Wagen fahrn Sie aber schon weg", sagt sie zu Tauber und May.

(Heute mal auf 20.40 Uhr achten)

Mutterdrama. 20.32 Uhr gibt es immer noch nur die Mutter.

Mongolierentochter weist schon hier auf die mütterlichen Fingernägel hin, die sicher noch eine Rolle spielen werden.

Tauber übt Todesnachricht überbringen, während Krumbiegel noch in der Straßenbahn sitzt. Heute finde ich sie ziemlich gut. Aber es ist viel einfacher: Tür geht nicht auf, durch die Scheibe sieht Mutter in Taubers Hand das Spiel-gut-geprüfte Holzschwertchen des Sohnes.

Edgar Selge fischt einen toten Fisch aus seinem Polizeiaquarium.

20.40 Uhr, immer noch die Mutter, aber vielleicht ist die 20.40 Uhr-Regel ja nicht auf Polizeiruf übertragbar. Oder sie war's halt. Ich glaub dran. Sonst eben der Vater, der scheint labil zu sein. Fernfahrer. "Vielleicht tut er sich was an", sagt Krumbiegel.

"War die Spusi schon da?"
"Die Resi hat angeschlagen."
"He Mani, hier is Moni."

Moni sagt, der die NIEna, die hat den Mani verlassen. Als der aus Bratislava zurück kam, war die weg. Nur den Ehering dagelassen.

"Die Nina, die hatten ja nimmer zu seim Buam glassn."

Säuft und ist suizidgefährdet. "Na suppa", sagt der Tauber.

Was jetzt um 20.45 Uhr wenigversprechend ist, dass es nur zwei Verdächtige gibt, ich hoffe, das ändert sich noch. Sonst: 60 Minuten Familiendrama.

Tauber ruft Krumbiegel an: "Ich wollt mal hören, ob alles in Ordnung ist. Äh. Natürlich ist nicht alles in Ordnung." Krumbiegel weint, er: "Ich ruf dann morgen noch mal an, wenn... äh. ... " "War das nischt ainä draurigä Ssehnäh?" fragt der französische Gast, als wir hier in anderswo auf dem Sofa herumkullern vor Lachen. Ganz große Szene: Wie der besoffene Selge der polnischen Putzfrau ein paar Todesnachrichten überbringt. "Immer ich."

Mein Tipp: Die Pathologieassistenzärztin mit dem Schmollmund war's.

Mongoliere sagt: Die Pförtnerin war's.

Krumbiegel: "Ich will zu meinem Sohn." - Pförtnerin: "Sind Sie Angehörige?" Aha. Der Florian war's, der hat sich nämlich mit dem Timmi nach der Schule noch gehauen.

Die Lehrerin: Kleiner Kämpfer, der hatte immer mal blaue Flecken. Johjoh, blaue Flecken. Und der Florian ist heute krank. Endlich mal ein paar andere Nasen. Zum Beispiel der Vater vom Florian und der Florian, der vorm Computer sitzt und ein bisschen gestört wirkt. Außerdem ziemlich groß und kräftig. Aber ob der dem gleich eine Eisenstange übergebraten hat... Ist doch eine ungewöhnliche Technik unter Achtjährigen. Außerdem will ich keine Kinder mehr als Mörder. Kinder und Behinderte sind als Mörder sowas von DURCH.

Die Nachbarin: Ich hab ihnen eine Kraftbrühe gekocht. Nu kommen se ma, Nu weinen se ma richtig. "War das nischt ainä draurigä Ssehnäh?" fragt der französische Gast, als wir hier in anderswo erneut auf dem Sofa herumkullern vor Lachen. Das Thema des Films ist die Hilflosigkeit der Anderen mit der mütterlichen Trauer. Wir sind alle gemeint oder so. "Darf ich mit Timmis Sachen spielen?" fragt der Nachbarjunge, nachdem er die Kraftbrühge aufgeschlürft hat.

Neuer Tipp um 21.02 Uhr: Es war ein Unfall. Modellflugzeug auf den Kopf bekommen oder sowas. Das würde auch erklären, warum sich seit einiger Zeit so eine Langeweile einstellt. Selge sorgt noch für ein paar Brüller, neues Personal tritt nur spärlich auf und schnell wieder ab. Es ist nur immer noch dies und das nicht freigegeben. Und das noch 38 Minuten. Jetzt zeigt der Professor Leinfelder die Leiche noch seinen Studentinnen. StudentINNEN. Alle mit roten Gummihandschuhen, das ist ein hübsches Bild. Professor arrogantes Arschloch, das ist doch alles

ZYNISCH UND MENSCHENVERACHTEND.

Das ist inzwischen ein totes Pferd. Noch 37 Minuten. Und Krumbiegel haut jetzt auch Selge einen in die Fresse.

Erwin, der Bruder vom Mani, hat einen toten Vogel. Er trägt eine übertrieben randständige Brille und macht sich Sorgen um Nina.

Theorie der Mongolierentochter: "C'est le père" - ist hier wieder der Onkel der Vater, so wie letzte Woche in Münster?

"Brech", sagt F.

Krumbiegel trinkt die gleichen Flachmänner wie da im Wald lagen. Selge macht einen Hausbesuch, er hat ihr Anchovis gekauft und spielt jetzt "Betrunkene dekorieren" mit ihr. Betrunkene verhören.

OH MEIN GOTT. SIE LIEGEN LÖFFELCHEN.

"Praktisch, dass Sie da keinen Arm haben", sagt Krumbiegel zu Selge, "kann er Ihnen nicht einschlafen."




Und noch zwanzig vermutlich quälende Minuten.




Ja.




Jo Obermaier sorgt sich um ihren Kevin, der bei Winnis Tante im Baumhaus schläft.




Tauber ist aufgewacht und findet bei Krumbiegels den Schulranzen im Kinderzimmer. Spusi, volles Programm.



Er lässt es sich nicht nehmen, die Speichelprobe persönlich zu nehmen.
"Das ist jetzt wirklich KEINE lustige Szene", sagt F., als die Obermaier von ihrem Sohn und dessen Freunden am Morgen beim Erwachen im Baumhaus aufgefunden wird. Peinlich. Doch der pummelige Florian?



Die Frage ist sowieso: Warum fährt Obermaier mit Scheibenwischer, obwohl es gar nicht regnet?

Puh. Schmetterling.

Um 21.28 Uhr wird der Flori von der Obermaier verhört. Aber der war's natürlich nicht. Die Pförtnermaus flippt aus, weil Podolski ein Tor geschossen hat. Jetzt hat der Pathologe auch noch alte Blutergüsse gefunden, aber das haben wir doch schon gesehen. Jetzt wollen sie den Leichnam nochmal untersuchen. Also wieder keine Freigabe. Running Gag. Den Vater hat die Krumbiegel wahrscheinlich auch totgemacht, von wegen in Osteuropa auf Achse und Handy aus. Har har.

Ulrike Krumbiegel finde ich heute super, auch wenn der Krimi scheiße ist. Jetzt hat sie den Leichenwagen entführt. Selge ist verblendet, der meint, der Vater hätte den Timmi misshandelt. Aber den hätten wir schon kennengelernt, wenn er der Mörder wäre. Immer noch zehn Minuten.

Mutter bringt toten Sohn in Freizeitpark. Prophezeie ich.

Huch. Die Mongolierentochter hatte noch mehr Recht: Der Erwin ist der Mani, und der Erwin hat für den Mani die Lettentour gefahren. Der Mani wollte mit dem Timmi abhauen. Scheißkamerakreisfahrt um den hysterischen Erwin. Kamerakreisfahrt ist so Bodenseetatort. Und DOCH war's die Mutter.

21.39 Uhr Anrufbeantwortergeständnis vom Mani, dann springt er vom Hochhaus. Spring doch. Feigling. Sei ein Kerl.


Und doch war's die Mutter.



Na gut. Dann eben nicht. Wär auch peinlich für Tauber. Dann auch noch Muttergesinge. In zwei Minuten kann Selge aber noch rauskriegen, ob sie den Jungen immer vermöbelt hat. Ach, er will's gar nicht wissen. Lieber trösten.

Polizeiruf: Gefährliches Vertrauen (rbb)

http://sopran.twoday.net/stories/3799587/

Imogen Kogge ist Kommissarin Johanna Herz, sie kommt hübsch muttchenmäßig rüber. Ihr zur Seite im Kampflesben-Outfit mit Kampflesben-Gang Anja Franke als Frau Schubert. Das einzige rein weibliche Ermittlerteam am Sonntagabend im Ersten? Anja Franke war mal Lehrmädel von Liebling Kreuzberg, damals trug sie einen entzückenden Damenbart. Heute trägt sie den Damenbart auf dem Kopf in einem sehr gelungenen Kurzhaarschnitt, ist aber sonst sauber epiliert. Ich lass mich im ersten Moment von der Frisur blenden und behaupte, die sei attraktiv geworden mit dem Alter, aber von Nahem ist sie mager.

Die beiden sind aber lustig unprofessionell, stolpern in die Opferwohnung, Anja zuerst mit Dietrich, da telefoniert Herz noch mit ihrem Lebensgefährten (Sie: geschieden, erwachsene ungewollt schwangere Tochter), einem Autor. Ach Schatz, Du musst das verstehen, sowas. Dann stolpert sie in ihren Muttchenpömps hinterher.

Das aber erst später.

Zu Anfang liegt eine stark blondierte Frau tot auf der Großbaustelle. Auf die Gefahr, mich jetzt unbeliegt zu machen: Warum sieht stark blondiert immer so ostig aus, oder anders: Warum erkennt man die Ostigkeit der 110 so oft an starken Blondierungen? Die gab es doch westlich auch. Jedenfalls ist direkt der Bauunternehmer zur Stelle, und wer gleich anfängt zu gähnen, so wie ich, und sagt, so wie ich: Schon wieder ein Baulöwenfall, hatten sie doch neulich schon bei Ehrlicher, Baulöwenfälle (Dr. Jürgen Schneider lässt grüßen) sind doch auch SOWASVON ostig, der hat nur so mittelrecht. So wie ich.

Die ganzen Baulöwen jedenfalls, der Bauunternehmer Rausch, der Bauherr Kotschek und der Bauamtsleiter und Landratskandidat Grevenbroich Ravensberger, alle haben blonde Frauen, die an der Tür lauschen. Könnte doch eine von denen gewesen sein. Der Running-Gag-Schutzmann Horst Krause, gespielt von Horst Krause, hat dagegen keine Frau, wohl aber eine pummelige muttchenhafte blonde Schwester, die bestens befreundet ist mit Frau Rausch. Schwester feiert gerade ihre Traumhochzeit, das ist aber dramaturgisch völlig egal. Dramaturgie hin oder her: Die Hochzeitsgäste inklusive Bauunternehmer und Frau sind wunderbar ländlich getroffen. Der Bauunternehmer in meinem Eifeldorf hatte auch eine blondierte Frau und ein dickes Auto und machte schwer einen auf dicke Hose, sprach aber platt und tanzte auf allen Hochzeiten. Im Gegensatz zu den anderen Männern, die lieber beim Bier sitzen blieben und ihre Frauen miteinander tanzen ließen.

Der dicke Krause dagegen tanzt mit der Brautmutter, die auch seine Mutter ist, und erwehrt sich der Avancen der gutausgesuchten Statistin, die seine geile und ebenfalls schon angejahrte Kusine Margot darstellt. Beste Nebenrolle, geilste Brille und herrlichste Blondierung PLUS Dauerwelle.

Dramaturgisch weniger unbedeutend ist dagegen, dass die Polizistenschwester eine 12-jährige Tochter hat, quasi Krauses Nichte Laura, die aus dem Internet einen Lars kennt. Und spätestens nach 25 Minuten wissen wir schon: Lars hat erstens die blondierte Frau ermordet und zweitens führt er ein Doppellleben, so doppelt, dass zwei L dafür gar nicht ausreichen, denn drittens handelt es sich bei Lars um den Bauherrn Thomas Kotscheck.

Einen feinen Korruptionsfall haben wir natürlich trotzdem, einer der feinen Herren nach dem anderen gesteht das der Polizei, fein, sehr fein, dass der Bauamtsleiter sich in Bildern bezahlen lässt, ich glaube, einen Braque zu erkennen. Der dicke Bauamtsleiterschauspieler ist so super, dass ich mich frage, ob der nicht neulich bei Ehrlicher auch einen Bauamtsleiter gespielt haben könnte. Oder in welchem Tatort ich den neulich gesehen habe. Ach nein, das ist doch der Minister aus "Das Leben der Anderen".

(Einschub: Wenn ich Thomas Thieme und Ulrich Mühe eingoogle, um das schnell zu veri-falis-fizieren, gelange ich dorthin.)

Stimmt trotzdem.

Frau Rausch glaubt, ihr Mann war's, ist aber quatsch. Der hat sich ein bisschen vergaloppiert, weil er die Leiche gefunden hat, der Polizei aber nicht gesagt, dass er sie kennt, sie ist nämlich eine Ratte und Schmeißfliege von Journalistin, die den Baulöwenskandal aufdecken wollte. Klara irgendwas. Frau Rausch schickt ihren Mann zur Polizei, auspacken. "Wollt ihr zusammen nach Chile fliehen oder was?" fragt die Frau Rausch. Fand ich süß, aber ist das vielleicht auch ein Ost-Scherz? Wie der Honecker mit seiner Margot? Dann ist es noch süßer, die Vorstellung, dass der kahlrasierte Bauunternehmer mit dem Minister Hempf nach Chile flieht. Tut er aber nicht. Sondern packt aus.

Andere packen derweil ein: Frau Ravensberger (blond) zieht zu ihrer Schwester, Ravensberger will ihr noch die Bilder unterjubeln, die müssen aus dem Haus. Sie will aber nicht. "Ich fände es wirklich schade, wenn Du nicht zurückkommen würdest", sagt er. Sieht aber ganz danach aus. Kaum ist die Frau weg mit ihrem Golf, kommt die Polizei mit dem Durchsuchungsbeschluss. "Welcher Idiot hat Ihnen den denn ausgestellt?" - nette Frage. Na, irgendein OStA oder LOStA. Statt der Braques und Picassi hängen jetzt Fotos im Wechselrahmen an der Wand.

Hübscheste Szene: "Allgemeine Verkehrskontrolle" durch Krause am Frau-Ravensberger-Golf. "Halten Sie mal", und dann steht sie mit der Kelle hinter ihrem Auto und ist sichtlich angepisst, dass ihr Mann ihr nun doch die Braques ins Ersatzreifenfach gepackt hat.

Laura packt auch, hat keine Lust mehr auf zu Hause, nicht mal mit Onkel Krause, der sie babysitten soll, während Mutter mit neuem Mann und neuem Kind in Frankreich auf Hochzeitsreise geht. Hätte sie das Landhaus ganz für sich, aber nein. Viel Landhaus überhaupt: Johanna Herz lebt in einem Alptraum von Landhausküche mit sieben Sieben an der Wand und allerlei Steinguttöpfchen auf augenhohen Ablagen. Laura will lieber Modell werden, und dazu soll ihr nawerwohl helfen? Der smarte Lars, der als Thomas zu Hause die Finger von seiner 12-jährigen Tochter Sarah lassen will. Zu Hause ist ein Wüstenrotparadies in Altrosa-Fleischfarben. Mit netter blonder Frau und kleinem blonden Sohn. Nur Sarah ist nicht blond.

Laura also zeckt sich bei Lars in der Zweitwohnung ein, entdeckt eine Videokamera, guckt sich den Film an, und siehe da, sie hat gefilmt, wie sie ermordet wurde von Larsthomas. Nun also Holland in Not, denn natürlich kommt Thomaslars zurück, als klein Laura noch die Kamera in der Hand hält. Wir wissen ja nun schon lange, wer's war, auch Schubert und Herz kommen langsam drauf, mit Hilfe einer weiteren blondierten Frau, der Mädchenrechtsaktivistin Beatrice, mit der die Tote vom Anfang (ja, da war doch was!) über Kinder und Sex und Gewalt im Internet rescherschiert hat. Und so dem guten Lars auf die Spur gekommen ist.

Der Lars hat ganz reine unschuldige Gefühle für die kleine Laura-mein-Engel, aber nun gerät er natürlich etwas unter Druck und packt das Kind ein. Krause holt Frau Kotschek aus dem Wüstenrotparadies ab, mitten aus dem Kindergeburtstag für den 7-jährigen Sohn (ALLES ist besser als Kindergeburtstag), den übernimmt dann wahrscheinlich Sarah mit dem struppigen Schäferhund vom Kraus. Denn der muss bleiben, weil der schicke alte Beiwagen nun von Frau Kotschek besetzt ist.

Dann mal wieder ein Klassiker: "Frau Kotschek, denken Sie doch nochmal nach, WO Ihr Mann hin sein könnte". Ich sage vor: "Jagdhütte, Bootshaus, Wochenendehaus, Yacht..." nein: AUFM BOOT. Ich war ganz nah dran. Schippert über die Kanäle Richtung Ostsee, kann man an der Schleuse stellen, aber Laura ist schon wieder zu Hause.

Das war's dann.

Nur so unter-mittelspannend, aber dank Horst Krause doch ganz hübsch.

Schaut mehr Barnaby.

Schulljung

http://sopran.twoday.net/stories/2523280/

Heute hätte ich Tatort gesehen, nach langer Zeit verbrachte ich einen Sonntagabend zu Hause, hatte Bier kalt- und Chips hin-gestellt, Kartoffelchips der Sorte Red Duke of Kent, Pastinakenchips und Möhrchenchips, Chef de Coeur kam und dann blieben wir lieber beim Bier sitzen, im Urlaub waren wir doch nie zum Reden zu zweit gekommen, und der Tatort war sowieso kein Tatort, sondern ein Polizeiruf 110, und nicht mal einer mit dem einarmigen Edgar Selge.

Damits hier aber keine totale Fehlanzeige ist, verweise ich auf die Schwadroneuse, die ist darüber eingeschlafen. Danke!

Polizeiruf: Die Mutter von Monte Carlo

Ganz supi heute, beginnt mit Mozartrequiem im Auto, Gustav Peter Wöhler fährt und singt laut mit, jugendliche Beine (tot) ragen plötzlich aus der Windschutzscheibe, und der Fahrer fährt damit noch bis in seine Garage. Seine Söhne heißen Wolfgang und Amadeus. In der blutigen Hand (Beifahrertür auf) hält die Leiche ein Chinabuch. Mehr darf ich zunächst nicht sehen als Beine (Stiefel, bunte Strumpfhosen) und Hand. Für eine Handvoll 200er wird Wöhler die Leiche los an "Pietät Teske". Der Kommissar (Jan Georg Kremp) ermittelt gelegentlich, singt und spielt Klavier mit Gustav Peter Wöhler, der Kirchenmusikdirektor ist, und besucht die Eröffnungsfeier im Puff in seines toten Vaters Haus. Der Kirchenmusikdirektor und der Kommissar marschieren betrunken über eine Brücke und singen "In einem kühlen Grunde", die Depressivenhymne. Als der Schlossteich leergepumpt wird, sitzt die vermisste alte Frau in ihrem Rollstuhl auf dem kühlen Grund. Die hat der Nennonkel von der Freundin vom Kommissar, deren Vater auch mal Polizist UND RAF-Sympathisant war, wegen Geld umgebracht, nachdem er Jahre zuvor den Vater der Freundin vom Kommissar im Riss gelassen hat, als dem von der Russenmafia die Kehle durchgeschnitten wurde. Die gemutmaßte Tochter vom Kirchenmusikdirektor liegt beim Teske (Pietät) in Formalin, die ist ihrem vorgeblichen Vater Wöhler von der Brücke mit Köpper in die Windschutzscheibe gesprungen, von der Brücke, unter der der Rivale vom Kirchenmusiker um die Gunst der Mutter der zwischenzeitlich bekloppt gewordenen (jetzt: toten) Tochter sich im Mofaalter beim Duell mit dem späteren Kirchenmusiker an einem bunten 70er-Schal totgefahren hat. Die Mutter hat dann den (Achtung Schlüsselreiz: Kassengestell vom Kindergarten bis ins Alter) späteren Kantor genommen, war ja sonst keiner da außer dem späteren Kommissar, der damals darauf nach Berlin gegangen ist. Die Tochter ist ja gar nicht dir Tochter vom Wöhler sondern die Tochter vom Mofarivalen. Und die tote Alte im Schlossteich ist die Oma von dem Strickschalopfer. Die hat vorher im Casino den Jackpot geknackt und der Angelina (Wöhler-nicht-Tochter, Beine aus der Windschutzscheibe) einen Haufen davon geschenkt, die der Wöhler (verschuldet wegen Haus) gleich wieder im Casino verspielt hat. Angelina war dem Wahn verfallen, dass sie mit dem Wöhler, ihrem Ex-Vater, eine Familie gründen müsse, und weil der nicht will, bestraft sie ihn, indem sie ihm ins Auto springt. Steht alles in dem Chinabuch. Die Polizei fährt Smart mit Blaulicht. Aussprache im Glockenturm, ein Wohnwagen, Showdown zu Mozarts Requiem, im Kirchenchor singt auch die Kommisarsfreundin - ehemalige Polizistentochter - Restaurantchefin, die beinahe den Nennonkel erschießt, nachdem er sie erwürgen wollte. Jede Menge Hundescheiße übrigens auch noch. Der Kommissar putzt Schuhe.

Mannomann. Krause Story aber sehr schön detailverliebt. Sonst leider oft üble Psychokacke, der Polizeiruf.

Mehr dazu hier in der Checkbox.

Lilien

Es riecht nach Lilien in meinem Zimmer.

Heute morgen waren Lilien in der Kirche, weiße Lilien, Kind 2 ist eine entzückende Ministrantin, ihre Tätigkeit folgt einer lässigen Choreographie, und - egal. Ich war in der Kirche, da waren Lilien, ich hasse den Geruch.

Lilien. Ich sah die Lilien, aber ich roch nichts.

Heute Abend sitze ich in meinem blumenfreien Zimmer, es würde ja doch keine Pflanze überleben in meiner Nähe, ich sehe fern
Polizeiruf 110, nur der Anfang, der war nicht schlecht, Edgar Selge spielt mit seinem einen Arm Klavier, wieso Klavier, hatte er nicht in irgendeiner Folge einen Flügel? Ein Weinglas fällt vom Klavier, er will es auffangen, stürzt in die Scherben, ist die eine Hand auch kaputt, er zieht noch mit den Zähnen eine Scherbe aus der Hand und kann dann die übrigen 85 Minuten nur noch den einen kleinen Finger bewegen, aber das schaue ich mir nicht mehr an, ein Kitschfilm, bei dem zu Beginn ein Baby in einem Wal-Mart geboren wird, aber das habe ich noch nicht gesehen, weil ich Edgar Selge noch zusah, wie er versuchte, mit dem kleinen Finger eine Dose Fischfutter zu öffenen und jetzt einen englischen Krimi, ich könnte auch einfach mal schlafen gehen)

Jedenfalls riecht es hier nach Lilien, das Fenster ist offen, aber unten im Garten sind nur Rosen, hier oben allenfalls miefige Wäsche. Mir ist leicht übel, aber nicht genug, etwas zu unternehmen, was auch.

Jetzt ist die Motte in den Deckenfluter geflogen.
Dann doch lieber Lilien.

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