Tatort Kiel

Tatort: Das Ende des Schweigens (NDR)

http://sopran.twoday.net/stories/3308657/

Als ich das letzte Mal Borowski sah, fuhr er mit der Stena Line zwischen Kiel und Göteborg hin und her. Hier in Anderswo gibt es zwei Möglichkeiten, das Wohnzimmer zu heizen und eine Dritte, um es darin auszuhalten für 90 Minuten. Die erste ist, den ganzen Tag bei offener Wohnzimmertür den Holzofen in der Küche am Laufen zu halten. Heute ließ sich das Haus aber besser durch Fensteröffnen heizen: Draußen 18 Grad, innen nun ja. Die Zweite ist, bei geschlossener Wohnzimmertür den Elektroradiator anzumachen. Die Dritte verlangt eine Wolldecke und dass man nicht allein ist.

Heute Dritte. Mein erster Tatort in Anderswo. Impeccable, und nach sieben Minuten ist die unerträgliche Psychologin noch nicht aufgetaucht. Die Tote auch noch nicht, die ist ja vielleicht gar nicht tot. Heute übrigens Krankenschwesterntag, in dem Krimi, den ich gelesen habe ("Komm süßer Tod" von Wolf Haas), in der Nachbarschaft und jetzt im Tatort.

20:24 Uhr, leider jetzt doch die Psychologin, schicke Kaffeemaschine, beschissene Bluse, altrosa Seide.

Hat der Borowski letztes Mal auch schon allein gearbeitet? Ohne Assistenten?

Dass Susanne Lothar jetzt nur noch durchgedrehte Mütter spielt, ok, bin schon wieder im Thema, aber zeigt mir doch auch wieder, wie alt ich geworden bin. Letzten Sonntag - leider muss ich sagen - "Die Klavierspielerin" gesehen, von DVD, das war am letzten Tag vor der Schüssel, deshalb DVD. Die hatte ich gekauft wegen Isabel Üppär und irgendwie auch wegen Jelinek, weil ich Geschichten mit Müttern einfach nicht runterkriege, nicht als Buch, aber Huppert, naja. Und Susanne Lothar bekloppte Mutter, nicht von Huppert, das war die Girardot, sondern von der begabten kleinen Schubert-Pianistin, der die Huppert die Finger zerschneidet. Viel zerschnittene Finger die Tage, im Film, im Buch - dem Simon Brenner vom Wof Haas wird im zweiten Band ein Kleiner abgehackt, zwei Liter Blutverlust -, in echt, und auch der Tatort fängt mit Blut von Finger auf Apfel an. Jetzt ist mal gut damit.

Susanne Lothar aber erste Sahne. Roter Koffer, rote Schuhe, jede Menge dummes Zeug quasseln. Tochter schüttet ihr das Blumenwasser ins Gesicht, recht so. Die Uhren-Kovac-Tochter ("Schandor, nicht Sandor") ist süß. Muss ich selber sagen, weil der das früher immer sagte erst übermorgen kommt und vorm nächsten Tatort schon wieder weg ist.

Seit der Assistent gekündigt hat, taucht diese Psychologin noch öfter auf. Und geht dann nicht wieder weg.

SPUSI! (Die können doch nicht selber den Garten umgraben)

Wer's war, weiß ich immer noch nicht. Thomas Heinze wegen bekannter Schauspieler, aber zu offensichtlich. Susanne Lothar. Schöne Rolle aber für den sonst so weichgespülten Heinze.

Wenigstens haben sie beim nächtlichen Buddeln endlich die erste Leiche gefunden. Trotzdem könnte endlich mal was passieren, ist schon 21:06 Uhr und immer noch nichts passiert, wenig Blut, wenig Leichen, und es ist überhaupt noch nicht gedschossen worden. Wird womöglich auch nicht, und das gibt natürlich Abzüge in der A-Note. B versaut eh die Psychologin.

Tatort: Das Ende des Schweigens (NDR)

http://sopran.twoday.net/stories/3308657/

Als ich das letzte Mal Borowski sah, fuhr er mit der Stena Line zwischen Kiel und Göteborg hin und her. Hier in Anderswo gibt es zwei Möglichkeiten, das Wohnzimmer zu heizen und eine Dritte, um es darin auszuhalten für 90 Minuten. Die erste ist, den ganzen Tag bei offener Wohnzimmertür den Holzofen in der Küche am Laufen zu halten. Heute ließ sich das Haus aber besser durch Fensteröffnen heizen: Draußen 18 Grad, innen nun ja. Die Zweite ist, bei geschlossener Wohnzimmertür den Elektroradiator anzumachen. Die Dritte verlangt eine Wolldecke und dass man nicht allein ist.

Heute Dritte. Mein erster Tatort in Anderswo. Impeccable, und nach sieben Minuten ist die unerträgliche Psychologin noch nicht aufgetaucht. Die Tote auch noch nicht, die ist ja vielleicht gar nicht tot. Heute übrigens Krankenschwesterntag, in dem Krimi, den ich gelesen habe ("Komm süßer Tod" von Wolf Haas), in der Nachbarschaft und jetzt im Tatort.

20:24 Uhr, leider jetzt doch die Psychologin, schicke Kaffeemaschine, beschissene Bluse, altrosa Seide.

Hat der Borowski letztes Mal auch schon allein gearbeitet? Ohne Assistenten?

Dass Susanne Lothar jetzt nur noch durchgedrehte Mütter spielt, ok, bin schon wieder im Thema, aber zeigt mir doch auch wieder, wie alt ich geworden bin. Letzten Sonntag - leider muss ich sagen - "Die Klavierspielerin" gesehen, von DVD, das war am letzten Tag vor der Schüssel, deshalb DVD. Die hatte ich gekauft wegen Isabel Üppär und irgendwie auch wegen Jelinek, weil ich Geschichten mit Müttern einfach nicht runterkriege, nicht als Buch, aber Huppert, naja. Und Susanne Lothar bekloppte Mutter, nicht von Huppert, das war die Girardot, sondern von der begabten kleinen Schubert-Pianistin, der die Huppert die Finger zerschneidet. Viel zerschnittene Finger die Tage, im Film, im Buch - dem Simon Brenner vom Wof Haas wird im zweiten Band ein Kleiner abgehackt, zwei Liter Blutverlust -, in echt, und auch der Tatort fängt mit Blut von Finger auf Apfel an. Jetzt ist mal gut damit.

Susanne Lothar aber erste Sahne. Roter Koffer, rote Schuhe, jede Menge dummes Zeug quasseln. Tochter schüttet ihr das Blumenwasser ins Gesicht, recht so. Die Uhren-Kovac-Tochter ("Schandor, nicht Sandor") ist süß. Muss ich selber sagen, weil der das früher immer sagte erst übermorgen kommt und vorm nächsten Tatort schon wieder weg ist.

Seit der Assistent gekündigt hat, taucht diese Psychologin noch öfter auf. Und geht dann nicht wieder weg.

SPUSI! (Die können doch nicht selber den Garten umgraben)

Wer's war, weiß ich immer noch nicht. Thomas Heinze wegen bekannter Schauspieler, aber zu offensichtlich. Susanne Lothar. Schöne Rolle aber für den sonst so weichgespülten Heinze.

Wenigstens haben sie beim nächtlichen Buddeln endlich die erste Leiche gefunden. Trotzdem könnte endlich mal was passieren, ist schon 21:06 Uhr und immer noch nichts passiert, wenig Blut, wenig Leichen, und es ist überhaupt noch nicht gedschossen worden. Wird womöglich auch nicht, und das gibt natürlich Abzüge in der A-Note. B versaut eh die Psychologin.

Tatort: Mann über Bord (NDR)

http://sopran.twoday.net/stories/2651833/

Ich lasse die Finger knacken und begebe mich an den gestrigen Tatort, bin völlig aus der Übung. Borowski mag ich, und der größte Thrill war für Bariton und mich gestern, ob er nicht doch noch ("nein, igitt, jetzt seine Nase an ihrer") was mit der strunzdummen penetranten und total überflüssigen Polizeipsychologin anfängt. Bariton: "Wenn es soweit kommt, können sie ihn auch gleich sterben lassen."

Brorowski fährt mit der Stena-Line und einem toten Fisch von Göteborg nach Kiel. Das Schiff heißt Skandinavika, aber Ostseeschiffe müssen doch Nils Holgersson heißen. 1989 fuhren wir mit einem 18-Meter-Gespann mit der Stena-Line von Kiel nach Göteborg, drei Ruderboote, Dosenbier. "Guck mal, das Schiff hat Lech Walesa gebaut", sagte der Mann damals.

Bariton und ich wundern uns über allzuviel Prominenz auf der Brücke: Jan-Gregor Kremp spielt die Leiche, so ein kurzer Auftritt für so einen bekannten Schauspieler. Der erste Offizier ist Kommissar Beck aus Stockholm, aber das ("Der wollte auch mal einen Mörder spielen") ist auch eine falsche Fährte. Der Steuermann ist Dominique Horwitz oder Rowan Atkinson oder ein Kind von beiden. Als der Kapitän verschwindet, wird Borowski geweckt - wie geht denn sowas? Gibt es eine Durchsage: "Ist hier ein Kommissar an Bord?"

Im Verlauf fährt man noch öfter von Kiel nach Göteborg, von Göteborg nach Kiel, einmal mit dem Schnellboot, aber das wird zu wenig thematisiert, irgendwie. Fährt denn das Schnellboot nicht von Malmö? Nach Kopenhagen? Oder gibt es auch eins von Göteborg nach Kiel? Und warum ist es so leise im Schnellboot? Achso, damit der Kommissar sich das egale Geschwätz der Psychologin anhören kann. Die Überfahrten haben was von Kreuzfahrt, wo sind denn diese ganzen schwäbischen VW-Bus-Touristen? Winter. Ok. Da ist das Schiff wahrscheinlich wirklich etwas leerer. Die Überfahrt dauert die ganze Nacht, und zurück geht es in der Nacht darauf.

Bei Durchsicht der Passagierliste: "Scarlett Goebel, der Name ist Programm". Auch diese Frau taucht wieder auf, auch wenn die Rolle nicht besetzt ist.

Ein Martina-Gedeck-Lookalike ist die Kieler Ehefrau des inzwischen tot herausgefischten Jan-Gregor Kremp. Die andere wohnt mit Kind in Göteborg. Hübsche Idee. Uralt, aber wenigstens mal nichts mit Afrika und nichts Politisches. Man lernt sich in der Gerichtsmedizin kennen. Für beide Zuhauses hatte der tote Kapitän einen Husky gekauft.

Um 21.22 Uhr weiß der Bariton Bescheid: Die Frau aus Kiel war's, die ist bisher zu wenig vorgekommen. Sehr schwaches Showdown: Gift im Tee, das nicht getrunken wird, eine Pistole in der Handtasche, die nicht benutzt wird, eine Giftspritze, die so schön die Psychologin hätte rausbesetzen können.

Kein einziger Schuss, und woraus bestand nun dieser blaue Drink?

Tatort: Sternenkinder (NDR)

http://sopran.twoday.net/stories/1781492

(Gerade fällt mir auf, dass der Begriff Sternenkinder gar nicht erklärt wurde).

Oberthema war Gott: Borowski gottlos, verdirbt es sich mit seiner Tochter, der er die Konfirmation nicht erlauben will, mit seinem Mitarbeiter, den er für einen Islamisten hält, seit er ihn mal bei der Moschee abgeholt wird. Der später ermordete Frauenarzt spielt Gott, heißt es.

Alt und Bariton hatten sich am Nachmittag per SMS zum Gucken eingeladen, wie schön. Ich hätte das Haus wohl nicht mehr verlassen wollen, Trägheit. Bier stand kalt. Alt und ich wussten schon aus der Zeitung, dass das Ganze mit einem unfachmännischen Kaiserschnitt begann, hockten mit angezogenen Beinen im Sessel, um falls nötig die Stirn auf die Knie zu pressen und den eigenen Bauch anzustarren.

Lobend voran erwähne ich, dass der Regisseur etwas übrig hatte für ab-durch-die-Mitte - jede Menge schöner gerade Flure, die Kamerafahrt übers Meer, der Anlegesteg, das hatte Tempo, das brachte Spannung in die Bilder. Überhaupt konnte man bis zum Schluss schön herumraten, wer was war. Wer das Kind genommen hatte, wussten wir ja schon nach zehn Minuten, aber das Christiane Sabinsen schon um halb neun anfängt, konnten wir uns nicht vorstellen. Borowski sagt übrigens nicht Was? Wo? am Telefon, sondern immer "Ich höre", gehm se mal drauf acht! Fest gerechnet hatte ich auch mit "Wir gehn jetzt da rein" und "nein, wir dürfen das Kind nicht gefährden". Angenehm Fehlanzeige.

Das Kind war mal richtig klein, höchstens ein paar Tage, sonst nehmen sie ja oft fette drohnige 5 Monate alte und wollen sie als Neugeborene verkaufen. Mich besorgte aber sehr, dass das Kind nachher nicht mehr auftauchte. Nur, weil es Mukoviszidose und der Vater den Frauenarzt erschlagen hatte, wollte die Mutter es nicht haben? Schluchz!

Bariton: Das haben sie wahrscheinlich bei der Irren in der Küche vergessen.

Schluchz übrigens auch Borowski, der am Ende mit der Flasche in der Hand auf dem Sofa saß im Halbdunkel und sehr überzeugend weinte. Assistent weg ("Sie haben mit nie vertraut"), Tochter weg ("Ruf mich nicht an, Papa"). Der to-tal inkompetenten Psychologin hätte es ähnlich gesehen, dann an der Tür zu klingeln, aber der Regisseur mochte sie vielleicht auch nicht. Süße Nase hat sie ja, aber sie deshalb immer im drittelbildschirmfüllenden Profil zeigen. Profil (sic!). Im Rückenfreien Fähnchen durchs Präsidium zu kokettieren ist aber doch seltsam. Und das Amok-Profeilen mit schlwülstiger Celloge(sic!)schluchze war auch. Uff. Das zusätzliche l in schwülstig lasse ich mal drin, das passt schon. Und an (sic!) gewöhn ich mich noch. Man muss auch mal die Sau rauslassen dürfen beim Schreiben.

Bis auf die Psychologin alles eher Oberklasse. Viel, viel Blut, Wahnsinn, ein echtes Neugeborenes, Gott, viel klassisches Werwars. Lange nicht mehr so gebibbert beim Tatort.

Und Axel Milberg ist eh gut.
Nachtrag: Borowskis Mobiltelefon sah übrigens ungefähr so aus:

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