Tatort Dresden

Tatort: Die Falle (mdr)

Die Frau in der Badewanne ist erhängt. Worden wohl, an einem roten Seidenschal. Es gibt einen praktischen Balken darüber.

Der Herr Kain hat eine neue Freundin, Lehrerin. Ich seh die so selten, meistens verweigere ich. Wo spielt das überhaupt, Dresden? Nein, Leipzig. Sind die umgezogen? Ehrlicher geht in Rente. Dunkle Geheimnisse in der Einfamilienhaussiedlung, ein kleines Wüstenrotparadies am Stadtrand, ist das nicht ein schönes Ost-Thema? Jaja, schöne Fassade, aber dahinter Schmutz und Schund.

Kains Freundin ist Freundin der Toten von gegenüber.

20.39 Uhr wissen wir schon Bescheid: Da werden die Einfamilienhäuser offenbar mit sexuellen Dienstleistungen bezahlt. Kains neue Freundin wirft den Zuhälter-Kredithai-Baulöwen die Treppe runter.

20.40 Uhr: Verdächtige:

Die Freundin vom Kain (Eva)
Der Mann, der die Leiche losgeschnitten hat (Herr Hahn)
Der trepperuntergefallene Zuhälter (Herr Meier)
Die Eltern der Freundin vom Kain

In der Reihenfolge plus

Die Blonde, die bei Herrn Hahn im Büro sitzt (Heidi Sommer)

Komisch auch: Der Ehemann der Toten ist seit zwei Jahren verschwunden, Kainfreundin Evas Mann ist tot. Seit zwei Jahren?

Ist denn das ein sinnvolles Geschäftsmodell? Häuser bauen, Ehemänner verschwinden lassen und die Frauen in den Puff zwingen. Das ist immer so bräsig da, ich kann gar nicht hingucken, muss dauernd was anderes machen, Klagenfurttexte lesen, Schokolade essen, Skypen, sowas halt. Eva hat Kain gestanden, dass sie Meier die Treppe runtergeschubst hat. Un nu?

Die Schokolade ist Lindor, kleine Täfelchen. In Anderswo im Kühlschrank stehen "Pyrenéens" von Lindt, das ist Eiskonfekt der Luxusklasse. Lindt Frankreich, hier habe ich das noch nicht gesehen. Eine Schokolade, die innen immer kalt schmeckt. Lindt Oloron-Ste-Marie.

Hier ein Film dazu, der Tatort stagniert ja gerade.

Immerhin haben Sie jetzt den Mann von der Toten gefunden, lebend. Der treibt sich herum. Schläft aufm Bahnhof.

Kain klaut in der KTU die Haare, die beim toten Meier gefunden wurden.

Abschiedsrede Ehrlicher: "Ich bin mein ganzes Leben Polizist gewesen. ... Richter ... Recht gesprochen ... Blabla". Besinnliches. Die Eva lässt er laufen. Und die Polin hat sich selber aufgehängt, aber das wissen wir ja schon lange. Wenn da nicht doch mal jemand nachgeholfen hat. Auch die Eva wohl. 21.36 Uhr. Freundin gleich wieder rausschreiben, das bewährt sich meistens. Nein, die Eva will nur eine Aussage machen zu dem toten Meier. Notwehr, naja. Mitten in der Abschiedsfeier. Polizeikapelle, Sekt, Brathähnchen, Konfetti, Leberwurstbrote.

Un nu kann keiner die Frau festnehmen, der Ehrlicher ist schon in Rente, der Kain hat gekündigt. Reiten alle ohne Helm, auch das Kind. Dafür im Anzug.

Prädikat: Leberwurstbrot.

Polizeiruf: Verstoßen (mdr)

http://sopran.twoday.net/stories/3884140/

Der Altmännerquatsch wird ganz schön kultiviert, Schmücke und (wie heißt der andere) Schneider, diese beiden hochgewachsenen Hauptkommissare. Ach nein, die sind gar nicht hochgewachsen, es findet nur gerade keiner den Knopf, das Format richtig einzustellen. Und schon wieder ein Kind tot. Der sechsjährige Jonas. 20:30 Uhr, was bisher geschah: In einer Lagerhalle in Halle wird ein Wachmann niedergeschlagen, Handys, MP3-Player, Digitalkameras (Mitnahmeartikel).

Matthias Noack erklärt tags drauf seinem Chef (dem miesen Hintermann, der sich die Hände nicht schmutzig macht), dass er “aussteigt”, weil seine Freundin schwanger ist. Seine Familie (Bruder, Vater) will nichts mehr von ihm wissen, weil er mal Scheiße gebaut hat. Außerdem gibt er der Polizei einen Tipp. Mutter (Renate Krößner, berühmt = hochverdächtig, mal genauer betrachten) ist da gnädiger. Schwägerin? Matthias jobbt zur Resozialisierung aufm Schrottplatz und wird da erschlagen gefunden. Auch tot: Sein sechsjähriger Neffe Jonas, dem er vorher im Vorübergehen sein weißes Schweizermesser geschenkt hat. Ertrunken. Mit Boot auf den Teich gefahren.

Schön, dass im Osten auch die Kapitalisten spießige Wohnungen haben. Realitätsnah. Nicht immer diese Derrick-Kulissen. Realitätsnah auch der Schreibtisch der Staatsanwältin (Katerina Jacob): Vollgestapelt mit Rotaktenbündeln, weiße Baumwollaktengurte. SO sind Staatsanwältinnen, soll sich Karven mal abschauen und zumindest ihren Schreibtisch ensprechend herrichten. Derrickmäßig aber das trauernde Am-Tisch-Sitzen der Jonas-Familie. Vater eher Jock-Ewing-Typ.

Der Bewährungshelfer lügt, er sagt, “die Resozialisierung lief gut” und “ich kümmere mich drum” (Ladendiebstahl durch die Matthias-Freundin). Nur war's doch neulich schon irgendwo der Bewährungshelfer. Aber die sprechen sich ja nicht unbedingt ab, die Drehbuchautoren von Tatort und 110. Sonst wär's ja auch nicht immer die Ehefrau.

Verdächtig: Der Bewährungshelfer war schon im Kinderheim für den kleinen Matthias zuständig, bei Kinderheim denkt man ja immer schnell an Hygieneunterricht. Die Oma vom Mirko ist super. Mirko Rohwedder ist das andere Früchtchen, kennt den Toten schon ausm Knast, Türsteher und natürlich der andere Einbrecher.


“Was wird's denn?” fragt die Oma die Freundin des verstoßenen Toten. Na, wer weiß es? Ich natürlich, den Text kann ich mitsprechen. “Ein Junge”. Es wird immer ein Junge, mal drauf achten. Versonnenes Lächeln dazu.

AHA. Die Freundin vom Matthias “diese kleptomane Kuh”, wie Mirkos Omma sagt, hatte es nämlich vorher mit Mirko, aber als der im Knast war, hat sie sich den früher Freigelassenen genommen. Aber das wäre ja zu einfach.

AHA. Die Freundin vom Matthias “diese kleptomane Kuh”, wie Mirkos Omma sagt, hatte es nämlich vorher mit Mirko, aber als der im Knast war, hat sie sich den früher Freigelassenen genommen. Aber das wäre ja zu einfach.

Wir haben da also um 20:53:

Heike Kuh
Mirko Rohwedder
Renate Noack
Bruder Noack
Vater Noack
Schwägerin Noack
Schleimigen Einbruchscheff
Bewährungshelfer (mein derzeitiger Favorit.

Eiswürfelkacker hat die schöne Carmen auch. So wie die magersüchtige Staatsanwältin im letzten Tatort, Barbara Karven. Dazu Tigerplüschvorhänge. “Puh, Fenster auf”, rät F. Die Überparfümierung riecht man bis hier nach anderswo.

Das Geld kam von Frau Noack, klar. Mann wusste nichts davon. “Du hättest ihm das Geld nicht aus der Firma geben dürfen, nicht jetzt”, sagt der Mann. Offenbar geht es der Firma nicht so toll. Was ist das überhaupt für eine Firma. Elektro? Nein, Gas-Wasser-Scheiße, hängt ein verschwommenes Vaillant-Plakat herum.

Der Bruder hat eine richtige Rechnung offen, “seinetwegen jahrelang ans Bett gefesselt”, “mich zum Krüppel gemacht”. Die kleine Freundin ist ganz richtig gut. “Ich will nix von denen, nach dem wie sie uns am Sonntag behandelt haben”. Schöner Satzbau. Gibt die Kohle bei der Polizei ab, auf Rat des HOCHVERDÄCHTIGEN Bewährungshelfers.

Also, jetzt wird's interessant.

Das Taschenmesser, dass Matthias dem kleinen Jonas geschenkt hat, wurde neben der Leiche von Matthias gefunden. Heißt: Entweder Matthias hat es von Jonas zurückbekommen, als der Matthias den Jonas mit dem Boot auf den See geschoben hat (haben könnte, Zeit und Ort), oder der Mörder hat das Messer vom kleinen Jonas zum Onkel Matthias transferiert. Oder was Drittes.

Der Wachmann ist inzwischen aufgewacht und erkennt den Mirko auf einem Foto. Der war's. Ist der schon mal von der Straße. Also: Aus dem Fitnessstudio weg.

Jetzt löst sich auch auf, warum Matthias in dieser ollen Fabrikhalle herumstand. Da ist sein Bruder runtergefallen und sagte: Matthias war's. Vater glaubte das, Mutter nicht, Kind kam ins Heim mit elf. Typisch Sanitär, dass die Krößners/Noacks ihre Küche rundum bis zur Decke gekachelt haben. Sanitär kann ja gut mit Fliegenlesern. Ist alles so schön hygienisch. Falls es mal'n Wasserschaden gibt.

Vielleicht war's doch nicht der Bewährungshelfer.

Geiler Bildschirmschoner übrigens: Grüner Hintergrund, davor eiert ein Sächsisch-Anhaltinischer Scheriffstern durchs Bild.

Ich habe ja neulich lange Kligscheißervorträge darüber gehalten, dass es aufm See immer am gefährlichsten ist weil: Ufer so weit weg. Und jetzt geht Herr Schmücke langsam mit dem lecken Ruderboot unter. Ach, schade. Krößner zieht ihm dann aber ein trockenes Jacket an, Jonas Kommunionsanzug. Ich mag ja Renate Krößner. Ich glaube, die spielt auch immer sich selbst. Das aber prima.

Für mich immer noch die Nummer zwei der Lieblingsverdächtigen.

Geil auch die Bierhumpensammlung auf dem Backsteinkamin.

Der Zuckerfabrikwart, der Alte, der hat damals auch mitgekriegt, dass der Matthias seinen Bruder nicht vom Balken geschubst hat.

Um 21:32 Uhr haben Schmücke und Schneider den Mörder: Den Bruder Thomas, der, als er bei seinem toten Sohn das Taschenmesser vom Matthias gefunden hat, falsche Schlüsse gezogen und dann los, um den Matthias zu erschlagen. Aber dafür ist es noch zehn Minuten zu früh.

Vater Achim weiß, dass es Thomas nicht war. Weil entweder er oder Frau Krößner es war (an ihr halte ich etwas starrsinnig fest). In der Friedhofskapelle spielt einer auf einem sehr traurigen Örgelchen "Vexilla regis" von Bruckner. Eigentlich ein Chorstück. Mich gruselt.

Na gut. Jock Ewing war's. Aber müssen die Herren Hauptkommissare diese armen Leute auf dem Friedhof belästigen? Und immer noch sechs Minuten bis Sabinsen.

"Weiter" sagt die Krößner zu den Herren Bestattern, hübsch.

Und dann gehen die Hauptkommissare ihr wohlverdientes Helles trinken mit der Staatsanwältin und der netten Kriminaltechnikerin.

Viel gruseliger die Vorschau auf "Die Wanderung der Gnus". Krokodil frißt Kuh.

Tatort: Blutschrift (MDR)

http://sopran.twoday.net/stories/2122823/

"Wir haben keine Angst vor keinem Gegner", sagt Klinsmann gerade, nuja, schnell weiterzapfen. Nach dem Tatort nicht Christiansen, sondern Bären-TV, eine Sondersendung? aber da hatte ich den Ton aus und telefonierte mit einem anderen Mezzosopran. Antibärendemos in den Pyrenäen. Erst dachte ich, sie hätten den Problembär erledigt, aber das blutige Bündel vor dem alpenländischen Hof war wohl ein gerissenes Viehstück.

Huch, Crossing Jordan kommt, und das 15 Minuten zu früh. Richtig, ist ja Montag.

Ich kenn mich mit Kain und Ehrlicher nicht so aus, kann es sein, dass dieser leichtgläubige Kain immer in irgendeinen Eso-Quatsch verwickelt wird? Verfluchte Blutschrift, okkulte Bücher, kerzenerleuchtete Friedhöfe.

Ich bin heute nicht kompetent, ich konnte erst um 20.37 Uhr einschalten, ich hatte das Navigationssystem um 7 Minuten ausgetrickst, A3, pah, nicht schon wieder A3, die Internatstour mal rechts- mal linksrheinisch, heute links zurück, noch in Mainz will mich das Gerät über Wiesbaden auf die A3 zurück schicken.

Die mumufizierte Leiche entdecke ich erst in der letzten Viertelstunde, die war nicht schlecht, gefriergetrocknet. Der Okkultismusmist, die hölzernen Nebendarsteller, überdrehte Okkultisten...

Aber dass Gerd Baltus noch lebt, das wusste ich nicht, ich dachte - also ich hab den lang nicht gesehen, aber das kann daran liegen, dass ich so lange schon kein Derrick mehr gucke oder daran, dass ihm nicht mehr so viele Rollen angeboten werden, in denen er Wollschal tragen darf. Zur Strafe muss er sich am Ende erfolglos aufhängen an dem Wollschal.

Und wir folgten mal wieder der alten Regel: Der bekannteste Schauspieler ist der Mörder. Der Dr. Berg-Darsteller sieht aus wie ein fast zum Schauspieler gereifter Henry Arnold, das Hermännchen aus der zweiten Heimat.

Ach, lesen Sie doch woanders.


Ich kam ja sogar zu spät, um Doris Kunstmann noch zu sehen, die auch im Alter immer noch ein schönes Mordopfer abgibt.

Wolfgang Kieling, DER ist tot, Bert aus der Sesamstraße. Hach, meine alte Baltus/Kieling-Schwäche. Dabei war Kieling viel besser.

Lebt eigentlich Horst Tappert noch?

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