Tatort: Der Tag des Jägers (hr)
http://sopran.twoday.net/stories/3019115/
Laubsaugermann erschossen. Was ist denn das für ein Verbrechen?
Macht auf mit Turgenjew, stark. Bekloppte Sawatzki stromert ohne Skier aber mit Stöcken auf dem Feldberg herum. Wenn's der Feldberg ist. Wacklige Handkamera am Tatort. Laubsauger läuft noch.
Besoffener Franzose liebt Charlotte. Blöder Akzent. Liebeskrank, tja, diese Franzosen. Immer amour amour.
Oliver Stritzel noch vor Turgenjew im Bild. Zu bekannter Schauspieler. Der war's. Egal, wer das sein soll. Die Oper endete um 19.30 Uhr, keine Minute zu früh. 90 Minuten ohne Pause, wo doch schon am Anfang jeder weiß, dass der Orpheus am Ende hinschauen wird und singen: "Ach, ich habe sie verloren." Bzw. J'ai perdu mon Eurydice, rien n'égale mon malheur" - französischer Text dort. Erstes Zusammenzucken: Die Obertitel in hässlicher Arial. Sehr fremd zum Bühnenbild. Jetzt guckt Stritzel auch noch Tatort und bekommt seltsamen Besuch. Ist das bei ihm Marie-Lou Sellem? Aber die wird doch gerade verhört. Alles wieder sehr verquer, um nicht zu sagen überzwerch. Charlotte hat im Taunus Profiling gelernt mit dem Neuen. Wieso überhaupt schon wieder Frankfurt? Hatten wir doch gerade erst.
Ich versuch's nochmal mit der Handlung: Auf dem Balkon hängt ein totes Wildschwein, ach so, Rückblende. Stritzel ist der Mann von Marie-Lou Sellem, der bekloppte Wildschweinmann (von Frau und Kindern verlassen), kommt mit Champagner rein, nach dem Tatort. Nein, falsch: Stritzel ist der Wildschweinmann, Paulus der Nachbar.
Voll grimme natürlich der Mist mit der Verhörkamera, als würden Kriminalpolizisten im Großraumbüro Verhör-Publicviewing abhalten. Nur, damit Sellem effektvoll in die Kamera nach Zigaretten fragen kann, die da draußen im Großraumbüro. Kinder, so wird das nix mit Grimme.
Ok, Herr Paulus läuft Amok mit Stritzels Jagdgewehr, Stritzel als Geisel oder so. "Deine Frau, Paulus, Du meine Güte, die ist ja schwanger. Schöne Scheiße, Paulus, niet sie schon um, die Schlampe" (freies Zitat).
Ob Charlotte Sänger den roten Zopf immer festtackert auf ihrer linken Schulter?
Dieses Hessen muss unglaubliche Minderwertigkeitskomplexe haben, sonst müssten sie nicht immer einen auf hypermodern machen. Riesenkriesenstab, Großleinwand, 85 Monitore. "Fahndung nach einem schwarzen Geländewagen" wird durchgegeben. Das ist doch kein Geländewagen. Das ist ein hochbeiniger BMW. Angeberschlitten für Angeberstritzel. Der hat doch Dreck am Stecken, der benimmt sich doch gar nicht wie ein Geisel. Der hat Spaß an der Sache. Wer ist da überhaupt die Geisel?
Wieder Grimme, wieder Blick durch eine Polizeikamera, dieses mal die vom Hubschrauber. Schön an der Oper war die starke Betonung des Homoerotischen durch die Inszenierung. Man darf den Orpheus auch mit Tenor besetzen, hat Gluck eine Fassung für geschrieben. Oder mit Kastraten Counter, was Regisseur Hilsberg ja auch gern macht. Dieses Mal nicht. Alle drei Rollen werden von Sopranen gesungen. Susanne Blattert (bezaubernder Zinken) hübsch androgyn. Muss zugeben, ich bin noch etwas aufgeladen von der Elle-World-Party gestern Nacht. Julia Kamenik liegt etwas eine halbe Stunde tot auf einem Tisch. Das macht sie zauberhaft, vor allem, als die Pestärzte sie sezieren. Behutsam mit der Schere das rosa Kleid aufschneiden bis oben hin. Dann legt Susanne Blattert die Hände sanft auf ihre Brüstchen und legt ihre Wange auf ihr Herzchen. Heiß.
"Gib mal www.familie-paulus.de ein", sagt der junge Kollege, ich mach's natürlich auch gleich, die Adresse gibt es wirklich, wer macht denn sowas? Bei Telefonnummern machen sie das doch auch nicht. Jetzt seid Ihr durch. Abbitte: Es hieß tatsächlich http://www.familie-paulus.com und führt direkt zur Tatort-Ankündigung beim hessischen Rundfunk. Dank an Arboretum für den Hinweis im Kommentar!
Der liebeskranke Franzose ist übrigens aus Lüttich, "wie Kommissar Maigret", na gut. Also nochmal zurück. Diese Belgier, also wirklich, immer amour amour. Eine echte Profilerkapazität. Heute sind alle randständig. Herr Paulus, Frau Paulus, Ehepaar Müritz (Sellem und Stritzel), Sängercharlotte natürlich. Sawatzki hat heute ein lucides Intervall, bisher ist sie ziemlich normal, gäääähn.
Die Grundschule, die Schüttauf da gerade besucht, beschult lauter 16-Jährige, aber ich kenn mich ja nicht so aus mit dem hessischen Schulsystem.
Der Belgier meint auch, der Stritzel war's, jetzt sind wir schon zwei, aber inzwischen ist das ja auch nicht mehr schwer. Der Neue von Frau Paulus ist eine trübe Tasse, das ist nach dem ersten Satz klar. Kumpel Schüttauf bringt die Klasse zurück zur Schule (Fahrradtour).
"Geben Sie auf, es hat keinen Sinn"
"Geben Sie mir Ihre Waffe."
Und Hops ist Schüttauf die neue Geisel. Letztes Mal: Sawatzki Geisel. Ohne geht's nicht in Frankfurt. Können die nicht einmal professionell vorgehen, dann bringen sie sich nicht ständig in Schwierigkeiten.
Zopf jetzt rechtsgetackert. Der Fall nimmt ja auch gerade eine andere Wendung. Die musikalische Bearbeitung ist von Berlioz, der hat wahrscheinlich drei Frauen vorgesehen. Ich schlag das jetzt nicht nach. Der berüchtigte Opernchor hat viel zu tun. Leider. Schlimmes Laienspiel bei den Choristen. Das Bühnenbild ist ein Beichtstuhl und ein Stück Kirche. Ein Binnenchor oder sowas, jedenfalls dürfen wir nicht hineinschauen. Das dreht sich langsam, aber das merke ich erst später. Am Schluss müssen wir dann auf die feuerverzinkte Treppe sehen. Passt schlecht zum Fake-Alabaster des Rests. Langsam nervt es, sind wirklich alle bekloppt. Paulus hat seinen Nachbarn darüber immer Kindergeschrei vorgespielt, angeblich. Aber die Frau hat doch gesagt, er hätte Musik gehört, hat sie über die Webcam gesehen. Alle bekloppt. Zu viel Verhör. Bestimmt können Stritzels keine Kinder bekommen oder haben eins verloren oder sowas. Nein, Stritzel hat eine Luftpumpe. Wunder Punkt, Kilo Salz in offene Wunde. Ausraster.
Ok, Stritzel war's, alles sehr psycho. Orpheus hat sich gerade die Augen ausgestochen, da sagt l'Amour, hai, alles nicht so gemeint, Du kannst sie wiederhaben. Aber Eurydice lässt den erbärmlichen blinden Gatten stehen und poussiert mit l'Amour, schöne Sopranistinnen unter sich. Voll gemein. Geht Sawatzki mit dem Belgier tanzen?
So. Jetzt wird abgerechnet.
Gelogene Rückblenden sind Scheiße. Ok, Menschen haben unterschiedliche Wirklichkeiten, aber nicht alle kann man abfilmen. Zu viel Kunst.
Der Krimi sollte vorbei sein, wenn alle wissen, wer es war.
Ausländische Akzente nicht übertreiben.
Der Mörder darf nicht der sein, den ich nach den ersten zwei Minuten dafür halte. Sonst ist langweilig.
Keine tatsächlich existierenden Internet-Adressen nennen. Oder die dann auch entsprechen ausstatten.
Nicht im Titel verraten, wer der Täter ist.
Laubsaugermann erschossen. Was ist denn das für ein Verbrechen?
Macht auf mit Turgenjew, stark. Bekloppte Sawatzki stromert ohne Skier aber mit Stöcken auf dem Feldberg herum. Wenn's der Feldberg ist. Wacklige Handkamera am Tatort. Laubsauger läuft noch.
Besoffener Franzose liebt Charlotte. Blöder Akzent. Liebeskrank, tja, diese Franzosen. Immer amour amour.
Oliver Stritzel noch vor Turgenjew im Bild. Zu bekannter Schauspieler. Der war's. Egal, wer das sein soll. Die Oper endete um 19.30 Uhr, keine Minute zu früh. 90 Minuten ohne Pause, wo doch schon am Anfang jeder weiß, dass der Orpheus am Ende hinschauen wird und singen: "Ach, ich habe sie verloren." Bzw. J'ai perdu mon Eurydice, rien n'égale mon malheur" - französischer Text dort. Erstes Zusammenzucken: Die Obertitel in hässlicher Arial. Sehr fremd zum Bühnenbild. Jetzt guckt Stritzel auch noch Tatort und bekommt seltsamen Besuch. Ist das bei ihm Marie-Lou Sellem? Aber die wird doch gerade verhört. Alles wieder sehr verquer, um nicht zu sagen überzwerch. Charlotte hat im Taunus Profiling gelernt mit dem Neuen. Wieso überhaupt schon wieder Frankfurt? Hatten wir doch gerade erst.
Ich versuch's nochmal mit der Handlung: Auf dem Balkon hängt ein totes Wildschwein, ach so, Rückblende. Stritzel ist der Mann von Marie-Lou Sellem, der bekloppte Wildschweinmann (von Frau und Kindern verlassen), kommt mit Champagner rein, nach dem Tatort. Nein, falsch: Stritzel ist der Wildschweinmann, Paulus der Nachbar.
Voll grimme natürlich der Mist mit der Verhörkamera, als würden Kriminalpolizisten im Großraumbüro Verhör-Publicviewing abhalten. Nur, damit Sellem effektvoll in die Kamera nach Zigaretten fragen kann, die da draußen im Großraumbüro. Kinder, so wird das nix mit Grimme.
Ok, Herr Paulus läuft Amok mit Stritzels Jagdgewehr, Stritzel als Geisel oder so. "Deine Frau, Paulus, Du meine Güte, die ist ja schwanger. Schöne Scheiße, Paulus, niet sie schon um, die Schlampe" (freies Zitat).
Ob Charlotte Sänger den roten Zopf immer festtackert auf ihrer linken Schulter?
Dieses Hessen muss unglaubliche Minderwertigkeitskomplexe haben, sonst müssten sie nicht immer einen auf hypermodern machen. Riesenkriesenstab, Großleinwand, 85 Monitore. "Fahndung nach einem schwarzen Geländewagen" wird durchgegeben. Das ist doch kein Geländewagen. Das ist ein hochbeiniger BMW. Angeberschlitten für Angeberstritzel. Der hat doch Dreck am Stecken, der benimmt sich doch gar nicht wie ein Geisel. Der hat Spaß an der Sache. Wer ist da überhaupt die Geisel?
Wieder Grimme, wieder Blick durch eine Polizeikamera, dieses mal die vom Hubschrauber. Schön an der Oper war die starke Betonung des Homoerotischen durch die Inszenierung. Man darf den Orpheus auch mit Tenor besetzen, hat Gluck eine Fassung für geschrieben. Oder mit Kastraten Counter, was Regisseur Hilsberg ja auch gern macht. Dieses Mal nicht. Alle drei Rollen werden von Sopranen gesungen. Susanne Blattert (bezaubernder Zinken) hübsch androgyn. Muss zugeben, ich bin noch etwas aufgeladen von der Elle-World-Party gestern Nacht. Julia Kamenik liegt etwas eine halbe Stunde tot auf einem Tisch. Das macht sie zauberhaft, vor allem, als die Pestärzte sie sezieren. Behutsam mit der Schere das rosa Kleid aufschneiden bis oben hin. Dann legt Susanne Blattert die Hände sanft auf ihre Brüstchen und legt ihre Wange auf ihr Herzchen. Heiß.
"Gib mal www.familie-paulus.de ein", sagt der junge Kollege, ich mach's natürlich auch gleich, die Adresse gibt es wirklich, wer macht denn sowas? Bei Telefonnummern machen sie das doch auch nicht. Jetzt seid Ihr durch. Abbitte: Es hieß tatsächlich http://www.familie-paulus.com und führt direkt zur Tatort-Ankündigung beim hessischen Rundfunk. Dank an Arboretum für den Hinweis im Kommentar!
Der liebeskranke Franzose ist übrigens aus Lüttich, "wie Kommissar Maigret", na gut. Also nochmal zurück. Diese Belgier, also wirklich, immer amour amour. Eine echte Profilerkapazität. Heute sind alle randständig. Herr Paulus, Frau Paulus, Ehepaar Müritz (Sellem und Stritzel), Sängercharlotte natürlich. Sawatzki hat heute ein lucides Intervall, bisher ist sie ziemlich normal, gäääähn.
Die Grundschule, die Schüttauf da gerade besucht, beschult lauter 16-Jährige, aber ich kenn mich ja nicht so aus mit dem hessischen Schulsystem.
Der Belgier meint auch, der Stritzel war's, jetzt sind wir schon zwei, aber inzwischen ist das ja auch nicht mehr schwer. Der Neue von Frau Paulus ist eine trübe Tasse, das ist nach dem ersten Satz klar. Kumpel Schüttauf bringt die Klasse zurück zur Schule (Fahrradtour).
"Geben Sie auf, es hat keinen Sinn"
"Geben Sie mir Ihre Waffe."
Und Hops ist Schüttauf die neue Geisel. Letztes Mal: Sawatzki Geisel. Ohne geht's nicht in Frankfurt. Können die nicht einmal professionell vorgehen, dann bringen sie sich nicht ständig in Schwierigkeiten.
Zopf jetzt rechtsgetackert. Der Fall nimmt ja auch gerade eine andere Wendung. Die musikalische Bearbeitung ist von Berlioz, der hat wahrscheinlich drei Frauen vorgesehen. Ich schlag das jetzt nicht nach. Der berüchtigte Opernchor hat viel zu tun. Leider. Schlimmes Laienspiel bei den Choristen. Das Bühnenbild ist ein Beichtstuhl und ein Stück Kirche. Ein Binnenchor oder sowas, jedenfalls dürfen wir nicht hineinschauen. Das dreht sich langsam, aber das merke ich erst später. Am Schluss müssen wir dann auf die feuerverzinkte Treppe sehen. Passt schlecht zum Fake-Alabaster des Rests. Langsam nervt es, sind wirklich alle bekloppt. Paulus hat seinen Nachbarn darüber immer Kindergeschrei vorgespielt, angeblich. Aber die Frau hat doch gesagt, er hätte Musik gehört, hat sie über die Webcam gesehen. Alle bekloppt. Zu viel Verhör. Bestimmt können Stritzels keine Kinder bekommen oder haben eins verloren oder sowas. Nein, Stritzel hat eine Luftpumpe. Wunder Punkt, Kilo Salz in offene Wunde. Ausraster.
Ok, Stritzel war's, alles sehr psycho. Orpheus hat sich gerade die Augen ausgestochen, da sagt l'Amour, hai, alles nicht so gemeint, Du kannst sie wiederhaben. Aber Eurydice lässt den erbärmlichen blinden Gatten stehen und poussiert mit l'Amour, schöne Sopranistinnen unter sich. Voll gemein. Geht Sawatzki mit dem Belgier tanzen?
So. Jetzt wird abgerechnet.
Gelogene Rückblenden sind Scheiße. Ok, Menschen haben unterschiedliche Wirklichkeiten, aber nicht alle kann man abfilmen. Zu viel Kunst.
Der Krimi sollte vorbei sein, wenn alle wissen, wer es war.
Ausländische Akzente nicht übertreiben.
Der Mörder darf nicht der sein, den ich nach den ersten zwei Minuten dafür halte. Sonst ist langweilig.
Keine tatsächlich existierenden Internet-Adressen nennen. Oder die dann auch entsprechen ausstatten.
Nicht im Titel verraten, wer der Täter ist.
sopran - 3. Dez, 22:52