Tatort: Liebeshunger (NDR)

http://sopran.twoday.net/stories/3423997

Das Vorspiel kriege ich nicht mit, anderswo muss man das Fernsehen mit Holz beheizen, das dauert, aber als die Staatsanwältin beim Mobiltelefon der Toten (Gefrierbeutel) auf Wahlwiederholung drückt, klingelt bei Dr. Specht das Telefon. Das ist wahrscheinlich auch schon durch, aber immer wieder hübsch.

(Fällt mir gerade ein, wie in "ER" jemand eingeliefert wird, der sich vor die Hochbahn geworfen hat, sehr blutig, und als der Assistenzarzt angepiepst werden soll, piepst es in dem blutigen Haufen auf dem Tisch. Urgh.)

Die Tote liegt sauber ans Bett gefesselt mit einer Decke über dem Gesicht auf dem Rücken, und Castorff/Specht schaut dann mal nach, ob er sie vielleicht kennt. Dä! Betroffenheit. Lang vergangene Affaire. Inzwischen ernährt die üppige Mittvierzigerin die Familie durch Hausfrauensex. Ernährte. Barbara Rudnik schwer eifersüchtig auf die Leiche. Obwohl die Staatsanwältin Wanda Wilhelmi doch erst später in sein Leben trat. Auch die könnte meinetwegen schnell wieder austreten, ebenso wie die Psychologin vom Kieler, aber wenigstens küssen die sich in Kiel nicht dauernd. Ich hab nichts gegen küssen, aber Dr. Specht ist doch mit Corinna Harfouch zusammen, oder wie?

Jede Menge Verdächtige werden zwischenzeitlich eingekreist. Der Kotzbrocken von querschnittsgelähmtem Ehemann, der Hausmeister, der neue Lover der Frau, Kunden... Schnell findet man auch genau den einen Hamburger Freier, der auf "ausgefallene Fesselspiele" steht. Frage mich, was daran ausgefallen sein soll. Wenn ich spontan jemanden ans Bett fesseln sollte, würde ich das genau so machen, und das beim ersten Mal.

(Fällt mir wieder was ein, nämlich wie eine Bekannte neulich in Neukölln im Waffenladen fragte, ob eigentlich alle die Handschellen fürs Bett kaufen. Neinnein, da seien auch viele türkische Väter dabei, die damit ihre pubertierenden Söhne an die Heizung bänden.)

Richtig hübsch wird es erst gegen halb zehn. Verdächtige sind inzwischen in ausreichender Zahl aufgetaucht. Berühmtester Schauspieler: Der Hausmeisterdarsteller.

Der mit den Fesselspielen arbeitet natürlich als kleines Würstchen mit Schlips und Kragen bei einer Bank oder AOK oder so. Sie setzen ihn erstmal fest, schließlich hat er es nicht besser verdient. Schnell wissen sie, dass er die Mutti zwar gefesselt, aber nicht getötet hat. Bei "Wir lassen den schön in der Zelle schmoren", weiß ich als Tatort-Profi schon, dass der "perverse" Freier sich nachher in der Zelle erhängen wird.

Lichtgestalt: Die Prostituierte Christiane Wolf. Die ist nun wirklich süß mit ihrem kleinen Unterbiss und ihrer krummen Nase. Findet Kollege Hollicek auch und besucht sie ständig im Krankenhaus (von Zuhältern gehauen).

Noch ärmeres Würstchen: Herr Lebert, der Nachbar der "Modellwohnung" - neues Wort gelernt - ("freischaffender Übersetzer" und Hausmann, sprich: Frustrierter). Der war auch Kunde, aber bei welcher, Christiane oder toter Ex-von-Specht? Auch mal schnell vernehmen: "Das mit Christiane und mir, das ist was ganz Anderes". Hihi. "Wenn die Kinder nicht wären..." - - -"Och nee", sagt Christiane, als Lebert sie im Krankenhaus besucht, "hier ist nichts mit Ficken", und dann legt er ihr zwei Fünfziger auf den Nachttisch und sich neben sie.

21:34 Uhr: Perverser tritt dich den Stuhl weg.

(Vielleicht war es ja der Sohn, das geigespielende Sensibelchen.)

Dr. Specht streichelt ein Auto, das den Jungen nicht überfahren hat.
Ohje, leider wirklich. Dr. Specht der alte Superpädagoge kriegt das schon hin.

Dr. Specht fragt seine Staatsanwältin: "Was wird jetzt aus dem Jungen?"

"Fahrlässige Tötung, der Junge ist erst 12, das läuft wohl auf Freispruch hinaus", sagt die Staatsanwältin, soll das ein Scherz sein?

(Kleiner Wutanfall am Ende. Gegen 12-Jährige gibt es keinen Prozess, also auch keinen Freispruch, weil 12-Jährige nämlich nicht strafmündig sind. Was es für den Jungen, der eher aus Versehen seine Mutter ermordet hat, wahrscheinlich nicht besser macht.)

Was lernen wir daraus? Wenn viele ähnlich Verdächtige abgehakt werden, haben wir den Mörder schon am Anfang kennen gelernt.

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