Polizeiruf: Verstoßen (mdr)
http://sopran.twoday.net/stories/3884140/
Der Altmännerquatsch wird ganz schön kultiviert, Schmücke und (wie heißt der andere) Schneider, diese beiden hochgewachsenen Hauptkommissare. Ach nein, die sind gar nicht hochgewachsen, es findet nur gerade keiner den Knopf, das Format richtig einzustellen. Und schon wieder ein Kind tot. Der sechsjährige Jonas. 20:30 Uhr, was bisher geschah: In einer Lagerhalle in Halle wird ein Wachmann niedergeschlagen, Handys, MP3-Player, Digitalkameras (Mitnahmeartikel).
Matthias Noack erklärt tags drauf seinem Chef (dem miesen Hintermann, der sich die Hände nicht schmutzig macht), dass er “aussteigt”, weil seine Freundin schwanger ist. Seine Familie (Bruder, Vater) will nichts mehr von ihm wissen, weil er mal Scheiße gebaut hat. Außerdem gibt er der Polizei einen Tipp. Mutter (Renate Krößner, berühmt = hochverdächtig, mal genauer betrachten) ist da gnädiger. Schwägerin? Matthias jobbt zur Resozialisierung aufm Schrottplatz und wird da erschlagen gefunden. Auch tot: Sein sechsjähriger Neffe Jonas, dem er vorher im Vorübergehen sein weißes Schweizermesser geschenkt hat. Ertrunken. Mit Boot auf den Teich gefahren.
Schön, dass im Osten auch die Kapitalisten spießige Wohnungen haben. Realitätsnah. Nicht immer diese Derrick-Kulissen. Realitätsnah auch der Schreibtisch der Staatsanwältin (Katerina Jacob): Vollgestapelt mit Rotaktenbündeln, weiße Baumwollaktengurte. SO sind Staatsanwältinnen, soll sich Karven mal abschauen und zumindest ihren Schreibtisch ensprechend herrichten. Derrickmäßig aber das trauernde Am-Tisch-Sitzen der Jonas-Familie. Vater eher Jock-Ewing-Typ.
Der Bewährungshelfer lügt, er sagt, “die Resozialisierung lief gut” und “ich kümmere mich drum” (Ladendiebstahl durch die Matthias-Freundin). Nur war's doch neulich schon irgendwo der Bewährungshelfer. Aber die sprechen sich ja nicht unbedingt ab, die Drehbuchautoren von Tatort und 110. Sonst wär's ja auch nicht immer die Ehefrau.
Verdächtig: Der Bewährungshelfer war schon im Kinderheim für den kleinen Matthias zuständig, bei Kinderheim denkt man ja immer schnell an Hygieneunterricht. Die Oma vom Mirko ist super. Mirko Rohwedder ist das andere Früchtchen, kennt den Toten schon ausm Knast, Türsteher und natürlich der andere Einbrecher.
“Was wird's denn?” fragt die Oma die Freundin des verstoßenen Toten. Na, wer weiß es? Ich natürlich, den Text kann ich mitsprechen. “Ein Junge”. Es wird immer ein Junge, mal drauf achten. Versonnenes Lächeln dazu.
AHA. Die Freundin vom Matthias “diese kleptomane Kuh”, wie Mirkos Omma sagt, hatte es nämlich vorher mit Mirko, aber als der im Knast war, hat sie sich den früher Freigelassenen genommen. Aber das wäre ja zu einfach.
AHA. Die Freundin vom Matthias “diese kleptomane Kuh”, wie Mirkos Omma sagt, hatte es nämlich vorher mit Mirko, aber als der im Knast war, hat sie sich den früher Freigelassenen genommen. Aber das wäre ja zu einfach.
Wir haben da also um 20:53:
Heike Kuh
Mirko Rohwedder
Renate Noack
Bruder Noack
Vater Noack
Schwägerin Noack
Schleimigen Einbruchscheff
Bewährungshelfer (mein derzeitiger Favorit.
Eiswürfelkacker hat die schöne Carmen auch. So wie die magersüchtige Staatsanwältin im letzten Tatort, Barbara Karven. Dazu Tigerplüschvorhänge. “Puh, Fenster auf”, rät F. Die Überparfümierung riecht man bis hier nach anderswo.
Das Geld kam von Frau Noack, klar. Mann wusste nichts davon. “Du hättest ihm das Geld nicht aus der Firma geben dürfen, nicht jetzt”, sagt der Mann. Offenbar geht es der Firma nicht so toll. Was ist das überhaupt für eine Firma. Elektro? Nein, Gas-Wasser-Scheiße, hängt ein verschwommenes Vaillant-Plakat herum.
Der Bruder hat eine richtige Rechnung offen, “seinetwegen jahrelang ans Bett gefesselt”, “mich zum Krüppel gemacht”. Die kleine Freundin ist ganz richtig gut. “Ich will nix von denen, nach dem wie sie uns am Sonntag behandelt haben”. Schöner Satzbau. Gibt die Kohle bei der Polizei ab, auf Rat des HOCHVERDÄCHTIGEN Bewährungshelfers.
Also, jetzt wird's interessant.
Das Taschenmesser, dass Matthias dem kleinen Jonas geschenkt hat, wurde neben der Leiche von Matthias gefunden. Heißt: Entweder Matthias hat es von Jonas zurückbekommen, als der Matthias den Jonas mit dem Boot auf den See geschoben hat (haben könnte, Zeit und Ort), oder der Mörder hat das Messer vom kleinen Jonas zum Onkel Matthias transferiert. Oder was Drittes.
Der Wachmann ist inzwischen aufgewacht und erkennt den Mirko auf einem Foto. Der war's. Ist der schon mal von der Straße. Also: Aus dem Fitnessstudio weg.
Jetzt löst sich auch auf, warum Matthias in dieser ollen Fabrikhalle herumstand. Da ist sein Bruder runtergefallen und sagte: Matthias war's. Vater glaubte das, Mutter nicht, Kind kam ins Heim mit elf. Typisch Sanitär, dass die Krößners/Noacks ihre Küche rundum bis zur Decke gekachelt haben. Sanitär kann ja gut mit Fliegenlesern. Ist alles so schön hygienisch. Falls es mal'n Wasserschaden gibt.
Vielleicht war's doch nicht der Bewährungshelfer.
Geiler Bildschirmschoner übrigens: Grüner Hintergrund, davor eiert ein Sächsisch-Anhaltinischer Scheriffstern durchs Bild.
Ich habe ja neulich lange Kligscheißervorträge darüber gehalten, dass es aufm See immer am gefährlichsten ist weil: Ufer so weit weg. Und jetzt geht Herr Schmücke langsam mit dem lecken Ruderboot unter. Ach, schade. Krößner zieht ihm dann aber ein trockenes Jacket an, Jonas Kommunionsanzug. Ich mag ja Renate Krößner. Ich glaube, die spielt auch immer sich selbst. Das aber prima.
Für mich immer noch die Nummer zwei der Lieblingsverdächtigen.
Geil auch die Bierhumpensammlung auf dem Backsteinkamin.
Der Zuckerfabrikwart, der Alte, der hat damals auch mitgekriegt, dass der Matthias seinen Bruder nicht vom Balken geschubst hat.
Um 21:32 Uhr haben Schmücke und Schneider den Mörder: Den Bruder Thomas, der, als er bei seinem toten Sohn das Taschenmesser vom Matthias gefunden hat, falsche Schlüsse gezogen und dann los, um den Matthias zu erschlagen. Aber dafür ist es noch zehn Minuten zu früh.
Vater Achim weiß, dass es Thomas nicht war. Weil entweder er oder Frau Krößner es war (an ihr halte ich etwas starrsinnig fest). In der Friedhofskapelle spielt einer auf einem sehr traurigen Örgelchen "Vexilla regis" von Bruckner. Eigentlich ein Chorstück. Mich gruselt.
Na gut. Jock Ewing war's. Aber müssen die Herren Hauptkommissare diese armen Leute auf dem Friedhof belästigen? Und immer noch sechs Minuten bis Sabinsen.
"Weiter" sagt die Krößner zu den Herren Bestattern, hübsch.
Und dann gehen die Hauptkommissare ihr wohlverdientes Helles trinken mit der Staatsanwältin und der netten Kriminaltechnikerin.
Viel gruseliger die Vorschau auf "Die Wanderung der Gnus". Krokodil frißt Kuh.
Der Altmännerquatsch wird ganz schön kultiviert, Schmücke und (wie heißt der andere) Schneider, diese beiden hochgewachsenen Hauptkommissare. Ach nein, die sind gar nicht hochgewachsen, es findet nur gerade keiner den Knopf, das Format richtig einzustellen. Und schon wieder ein Kind tot. Der sechsjährige Jonas. 20:30 Uhr, was bisher geschah: In einer Lagerhalle in Halle wird ein Wachmann niedergeschlagen, Handys, MP3-Player, Digitalkameras (Mitnahmeartikel).
Matthias Noack erklärt tags drauf seinem Chef (dem miesen Hintermann, der sich die Hände nicht schmutzig macht), dass er “aussteigt”, weil seine Freundin schwanger ist. Seine Familie (Bruder, Vater) will nichts mehr von ihm wissen, weil er mal Scheiße gebaut hat. Außerdem gibt er der Polizei einen Tipp. Mutter (Renate Krößner, berühmt = hochverdächtig, mal genauer betrachten) ist da gnädiger. Schwägerin? Matthias jobbt zur Resozialisierung aufm Schrottplatz und wird da erschlagen gefunden. Auch tot: Sein sechsjähriger Neffe Jonas, dem er vorher im Vorübergehen sein weißes Schweizermesser geschenkt hat. Ertrunken. Mit Boot auf den Teich gefahren.
Schön, dass im Osten auch die Kapitalisten spießige Wohnungen haben. Realitätsnah. Nicht immer diese Derrick-Kulissen. Realitätsnah auch der Schreibtisch der Staatsanwältin (Katerina Jacob): Vollgestapelt mit Rotaktenbündeln, weiße Baumwollaktengurte. SO sind Staatsanwältinnen, soll sich Karven mal abschauen und zumindest ihren Schreibtisch ensprechend herrichten. Derrickmäßig aber das trauernde Am-Tisch-Sitzen der Jonas-Familie. Vater eher Jock-Ewing-Typ.
Der Bewährungshelfer lügt, er sagt, “die Resozialisierung lief gut” und “ich kümmere mich drum” (Ladendiebstahl durch die Matthias-Freundin). Nur war's doch neulich schon irgendwo der Bewährungshelfer. Aber die sprechen sich ja nicht unbedingt ab, die Drehbuchautoren von Tatort und 110. Sonst wär's ja auch nicht immer die Ehefrau.
Verdächtig: Der Bewährungshelfer war schon im Kinderheim für den kleinen Matthias zuständig, bei Kinderheim denkt man ja immer schnell an Hygieneunterricht. Die Oma vom Mirko ist super. Mirko Rohwedder ist das andere Früchtchen, kennt den Toten schon ausm Knast, Türsteher und natürlich der andere Einbrecher.
“Was wird's denn?” fragt die Oma die Freundin des verstoßenen Toten. Na, wer weiß es? Ich natürlich, den Text kann ich mitsprechen. “Ein Junge”. Es wird immer ein Junge, mal drauf achten. Versonnenes Lächeln dazu.
AHA. Die Freundin vom Matthias “diese kleptomane Kuh”, wie Mirkos Omma sagt, hatte es nämlich vorher mit Mirko, aber als der im Knast war, hat sie sich den früher Freigelassenen genommen. Aber das wäre ja zu einfach.
AHA. Die Freundin vom Matthias “diese kleptomane Kuh”, wie Mirkos Omma sagt, hatte es nämlich vorher mit Mirko, aber als der im Knast war, hat sie sich den früher Freigelassenen genommen. Aber das wäre ja zu einfach.
Wir haben da also um 20:53:
Heike Kuh
Mirko Rohwedder
Renate Noack
Bruder Noack
Vater Noack
Schwägerin Noack
Schleimigen Einbruchscheff
Bewährungshelfer (mein derzeitiger Favorit.
Eiswürfelkacker hat die schöne Carmen auch. So wie die magersüchtige Staatsanwältin im letzten Tatort, Barbara Karven. Dazu Tigerplüschvorhänge. “Puh, Fenster auf”, rät F. Die Überparfümierung riecht man bis hier nach anderswo.
Das Geld kam von Frau Noack, klar. Mann wusste nichts davon. “Du hättest ihm das Geld nicht aus der Firma geben dürfen, nicht jetzt”, sagt der Mann. Offenbar geht es der Firma nicht so toll. Was ist das überhaupt für eine Firma. Elektro? Nein, Gas-Wasser-Scheiße, hängt ein verschwommenes Vaillant-Plakat herum.
Der Bruder hat eine richtige Rechnung offen, “seinetwegen jahrelang ans Bett gefesselt”, “mich zum Krüppel gemacht”. Die kleine Freundin ist ganz richtig gut. “Ich will nix von denen, nach dem wie sie uns am Sonntag behandelt haben”. Schöner Satzbau. Gibt die Kohle bei der Polizei ab, auf Rat des HOCHVERDÄCHTIGEN Bewährungshelfers.
Also, jetzt wird's interessant.
Das Taschenmesser, dass Matthias dem kleinen Jonas geschenkt hat, wurde neben der Leiche von Matthias gefunden. Heißt: Entweder Matthias hat es von Jonas zurückbekommen, als der Matthias den Jonas mit dem Boot auf den See geschoben hat (haben könnte, Zeit und Ort), oder der Mörder hat das Messer vom kleinen Jonas zum Onkel Matthias transferiert. Oder was Drittes.
Der Wachmann ist inzwischen aufgewacht und erkennt den Mirko auf einem Foto. Der war's. Ist der schon mal von der Straße. Also: Aus dem Fitnessstudio weg.
Jetzt löst sich auch auf, warum Matthias in dieser ollen Fabrikhalle herumstand. Da ist sein Bruder runtergefallen und sagte: Matthias war's. Vater glaubte das, Mutter nicht, Kind kam ins Heim mit elf. Typisch Sanitär, dass die Krößners/Noacks ihre Küche rundum bis zur Decke gekachelt haben. Sanitär kann ja gut mit Fliegenlesern. Ist alles so schön hygienisch. Falls es mal'n Wasserschaden gibt.
Vielleicht war's doch nicht der Bewährungshelfer.
Geiler Bildschirmschoner übrigens: Grüner Hintergrund, davor eiert ein Sächsisch-Anhaltinischer Scheriffstern durchs Bild.
Ich habe ja neulich lange Kligscheißervorträge darüber gehalten, dass es aufm See immer am gefährlichsten ist weil: Ufer so weit weg. Und jetzt geht Herr Schmücke langsam mit dem lecken Ruderboot unter. Ach, schade. Krößner zieht ihm dann aber ein trockenes Jacket an, Jonas Kommunionsanzug. Ich mag ja Renate Krößner. Ich glaube, die spielt auch immer sich selbst. Das aber prima.
Für mich immer noch die Nummer zwei der Lieblingsverdächtigen.
Geil auch die Bierhumpensammlung auf dem Backsteinkamin.
Der Zuckerfabrikwart, der Alte, der hat damals auch mitgekriegt, dass der Matthias seinen Bruder nicht vom Balken geschubst hat.
Um 21:32 Uhr haben Schmücke und Schneider den Mörder: Den Bruder Thomas, der, als er bei seinem toten Sohn das Taschenmesser vom Matthias gefunden hat, falsche Schlüsse gezogen und dann los, um den Matthias zu erschlagen. Aber dafür ist es noch zehn Minuten zu früh.
Vater Achim weiß, dass es Thomas nicht war. Weil entweder er oder Frau Krößner es war (an ihr halte ich etwas starrsinnig fest). In der Friedhofskapelle spielt einer auf einem sehr traurigen Örgelchen "Vexilla regis" von Bruckner. Eigentlich ein Chorstück. Mich gruselt.
Na gut. Jock Ewing war's. Aber müssen die Herren Hauptkommissare diese armen Leute auf dem Friedhof belästigen? Und immer noch sechs Minuten bis Sabinsen.
"Weiter" sagt die Krößner zu den Herren Bestattern, hübsch.
Und dann gehen die Hauptkommissare ihr wohlverdientes Helles trinken mit der Staatsanwältin und der netten Kriminaltechnikerin.
Viel gruseliger die Vorschau auf "Die Wanderung der Gnus". Krokodil frißt Kuh.
sopran - 11. Aug, 02:13