Tatort: Das namenlose Mädchen (NDR)

http://sopran.twoday.net/stories/3588477/

Frau Lindholm schreckt für den Schwangerschaftstest den Notapotheker aus dem Schlaf. Vermutlich in Hannover. Derweil kommt in Osnabrück der Vater vom Nachtdienst, und die Mutter (wo habe ich diese Frau zuletzt spielen gesehen? Anderer Tatort?) muss zum Frühdienst. Nervenzusammenbruch wg. Kind-schmiert-Marmelade auf den Boden. Ich versteh das. Sie ist müde, sie muss um halb sechs los zur Arbeit, der Babysitter ist nicht gekommen.

Und so ist dann der erste Tote der Sohn.

(Prognose 20:23 Uhr: Vater hat ihm den Toast in den Hals gestopft). Eigentlich will ich das gar nicht wissen, aber es soll ja um den verschwundenen Babysitter gehen. Sonst hätte ich schon beim Frühstück ausgemacht. Sachen mit toten/misshandelten Kindern spare ich mir sonst.

Schön, dass oben rechts ein Logo “Kinder sind Zukunft” eingeblendet bleibt.

Bisher noch keine Tiere.

“Nicht leer. Aufgeräumt.” Mit diesem Staatsanwalt werden wir noch zu tun haben. Furtwängler hat sich im Büro geirrt, ist doch klar: P227 ist Polizei, S227 ist Staatsanwaltschaft.

Lindholms Klingelton: Unauffällig. Elektronisch.

Die Leiche auf dem Seziertisch atmet und hat ausländische Zahnfüllungen.

Ich war schon mal in Osnabrück, und seitdem verwechsle ich das nicht mehr mit Oldenburg. Westfälischer Friede, Türme, schöne Schuhgeschäfte. Gruselige Stadthalle. Chorwettbewerb 2002.

Frau Furtwängler ist also der jungen weiblichen Leiche wegen nach Osnabrück gereist. Wir vermuten bereits richtig, dass es sich dabei um “Carol” handelt, den Babysitter des erstickten Vierjährigen. Gefunden in einem Waggon auf einem Fabrikgelände. Paar Tage tot.

Über den Schal, den Ethnologin Lindholm gleich als keltisch erkennt, kommt sie an den Webkurs und den Weblehrer Voigt. Der stinkt doch!

“Was hat Sie ausgerechnet nach Osnabrück verschlagen?”
“Wieso, finden Sie es so schrecklich hier?”
“Ähm nein. Ich komme aus Hannover.”

Keltischer Webkurs, das ist ja mal ein Setting. “Party ohne Ende”, dieser Webkurs. “Die war sehr für sich”. Natürlich tauchen überall Babys auf, jetzt, wo Frau Kommissarin Lindholm schwanger ist. “Könnten Sie ihn kurz halten?”

20:42 Uhr Verdächtige zur Zeit: Der Bruder des toten Kindes und der Weblehrer. Der Vater könnte es auch gewesen sein. Die sind heute übrigens alle magersüchtig, das liegt am Bild. wir haben das hier noch nicht so im Griff, entweder das Bild passt rechts und links nicht in den Fernseher, oder alle sind magersüchtig.

Haben die in Osnabrück eigentlich keine eigenen Kommissare?

Aha. Der Bruder Mika Mende arbeitet in der Fabrik, wo draußen im Waggon die Leiche gefunden wurde.

Mika will auch wissen, warum sie das macht. “Sie kommen doch gar nicht aus Osnabrück.” Das wird auch nicht aufgeklärt. Und wieso Osnabrück? Hätte sie auch in Hannover bleiben können für den Fall. Sonst fährt sie immer aufs Dorf und steigt in muffigen Pensionen ab, das gefällt mir besser. Wenn sie schon keine Schauspielerin nehmen für die Hauptrolle, müssen sie sie wenigstens gut einpacken.

Nun Besuch beim Weblehrer. Der wohnt mit seiner entzückenden jungen Frau in irgendsoeinem luxusumgebauten Gehöft, “sehr glücklich verheiratet”. Alles schön handgetöpfert, handgewebt.

Fünf. War das Kind. ADS natürlich, “ganz intensive Form”. Das war aber schlecht gespielt. Eigentlich war der ziemlich normal. Marmelade auf den Boden schimeren. Allerdings war der für 5.30 Uhr schon extrem wach. Schlafentzug ist Folter. Auch für Eltern.

Jetzt trifft Lindholm eine Freundin im Café, die schon länger alleinerziehend ist. Da war irgendwas mit aufs Klo gehen in dem Café in Osnabrück. Oder einem anderen Café. Man bekam vom Kellner ein Ticket, das zum Klobesuch berechtigte. Strange. Versonnener Blick auf Stramplerständer im Geschäft.

Doch ein gewisser Zufall, dass ihr krimischreibender Mitbewohner Martin (warum ist der nicht schwul?) ausgerechnet mit ihrer Osnabrücker vorübergehenden Mitarbeiterin anbändelt. Eine, die Textstellen mit Textmarker markiert, was VÖLLIG INDISKUTABEL ist. Inducabel steht übrigens auf der Lagerhalle an der Straße zum Flughafen Charleroi. Ich hab diesmal gar nicht hingeschaut, es ist so viel besser, nicht allein zu fahren, weder hin noch zurück.

Frau Furtwängler ist dann auch zu Recht angepisst, kommt sie nach Hause, ist so schön für zwei gedeckt, lecker Essen auf dem Herd, und dann: Liegt in ihrem Schlafzimmer ihre eigene Mutter und im Bademantel steckt die Frau Müller oder wie sie heißt.

“Charlotte, ich erwarte von Dir, dass Du Dich für mich freust!”

Was braucht man eigentlich für einen Grund für eine Exhumierung? Irgendeinen? Keinen? Einen guten? Gab es bisher irgendwelche Anhaltspunkte dafür, dass der 5-Jährige (wie ich inzwischen weiß) gewaltsam starb? Ich meine: Wenn man nicht dabei war, so wie wir.

21:18 Uhr: Schwangerschaftshormongesteuert verrennt sich Charlotte Furtwängler in diese arme Familie mit dem toten Kind. Dabei wird sie wahrscheinlich aufklären, dass der Vater dem Kind den Toast in den Hals gestopf hat. Der Mörder war dann der Weblehrer, um den sich Maria Lindholm gerade nicht kümmern kann wegen Kindausbuddeln. Der ältere Bruder ist komisch, weil er weiß, dass der Vater den Kleinen verunfallt hat.

Oder halt ganz anders.

21:24 Uhr, jetzt könnten wir der Sache mal näher treten. Der Bruder Mika fährt mit dem Fahhrad (abgespecktes Rennrad, gerader Lenker, sehr ordentlich) zum Weblehrer und will dem die Tasche unterjubeln. Wird vom Weblehrer gestellt. Polizei.

Carol/Liz wollte zurück nach Irland. Mika war's nicht, weil es erst 21.25 Uhr ist. Sabinsen kommt ja erst um viertel vor.

Schön schnippisch inzwischen die Kollegin. Ich weiß immer noch nicht, wie die heißt.

“Weiß die Mutter schon Bescheid?”
“Das wollen Sie ja sicher gerne selber machen.”

Außerdem haben wir ja immer noch - wie konnte ich das bisher übersehen? - die EHEFRAU.

Um 21:36 Uhr war es dann der Vater des toten Kindes. Aber was machen wir dann die letzten 9 Minuten? Die Geschichte mit dem Toast-in-den-Mund-stopfen habe ich schon mal woanders gelesen.

Aha, und Carol kam dazu und sagte, “ich habe meinen Sohn umgebracht”. Und dann ist sie hingefallen, und der Zug stand gerade in der Nähe. “Meine Frau darf das nicht erfahren.”, das ist allerdings eine lustige Vorstellung. Dann am Ende noch Sohn und Vater fast vom Zug überfahren, keine Schüsse und immer noch fünf Minuten, in denen wahrscheinlich Frau Lindholm ihrem Mitbewohner (lief nicht so mit der Polizistin, wissen wir schon von der Polizistin) und ihrer Mutter von ihrer Schwangerschaft erzählt.

(Als der Vater - Mörder - dem Sohn - verliebt in Opfer - sagt, er soll sich um die Mutter kümmern, verstehe ich: "Simone hängt im Haus". Hätte mich auch kaum gewundert. Aber er hat gesagt: "Simone hängt AM Haus."

Schade um den Weblehrer, das wäre ein feiner Mörder gewesen.

21:42 Uhr Ende. Wahrscheinlich geht meine Uhr falsch. Keine Geständnisse, nur ein Blick in die Ferne vorbei an wehenden blonden Haaren.

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