Tatort: Tödliche Habgier (ORF)
http://sopran.twoday.net/stories/3965228/
Doktor Verena Schreyvogel
“Nicht täuschen lassen, ist männlich, auch wenn die Eier fehlen”, schöne alte Wasserleiche. An einen Schirmständer gekettet, 16 Jahre alt. Kann man das wirklich auf “ein zwei Monate” genau sagen, ohne zu wissen, wann der See wie kalt war? Sonja Kofler spricht hochdeutsch und ist nur “gewissermaßen” die Tochter von Bürgermeister Hotelier Kofler. Da mal drauf achten. Alte Geschichte.
Leider keine Untertitel. Der Autohändler Max Unterberger (Achtung, immer unseriös) geht lieber dschoggen als mim Kofler reden, und der von der Bank hat auch was mit der Sache zu tun. Drei Alte, Komplott usw. Weißte Bescheid. Das Setting ist sehr Wolf Haas. “Steht da Joop drauf?” Nein, Pool. Auf dem Handtuch, das der Bergdoktor-Kommissar mit in den Wellnessbereich des Kofler-Hotels nimmt.
Das ist bisher sehr liebevoll gemacht: Dem Toten ist ein Pfennig (das ist ein Pfennig! Steht ja auch drauf) mit der Schrotkugel in den Brustraum gepfeffert worden. Er heißt Borowski und stammt aus Halle/Saale. Dederon-Fasern. Er hatte eine Tochter Sonja. Soso. Der Bergdoktor sagt Tätärä statt DDR. Gähn.
“Geht auf Haus” sagt Kofler zu Eisner. Wie der Pflaumenschnaps beim Chinesen.
Windigen Bankdirektor gibt es auch. Ludwig Holzer. Mit blonder Frau, die ihn betrügt. Die drei alten Burschen verdächtigen sich gegenseitig. “Sentimentaler Katholikentrottel” nennt der Holzer den Kofler, und dass er die Sonja aus Buße adoptiert hätte. “Die Stasi war's halt”.
Der wird halt auf der Jagd im Weg gestanden haben.
20:41 Uhr ich fasse zusammen: Eine Ehefrau gibt es nicht, berühmte Schauspieler auch nicht, soweit ich sehe. Der Titel spricht nun dafür, dass es Geld gab. Borovski, im Sommer 1989 frisch aus der DDR geflohen, wollte ein Haus in Tirol kaufen, heißt: In einem seiner zwei Koffer war echte Kohle. Da hat er die Arbeiter und Bauern wohl noch ordentlich ausgenommen. Verdächtige: Die drei Alten. Sonst noch niemand vorgestellt worden. Außer der blonden Frau.
Bergdoktor an Blonde: “Haben Sie Kinder?” Blonde Frau: “Nein, ich mag keine Kinder. Kinder versauen die Einrichtung.” (zweiter Satz möglicherweise in den Mund gelegt.) Der Bürgermeister macht einen pragmatischen Individualwahlkampf. Die Inder bekommen die Gemeindewohnung und zum Abschied mit: “Und ihr wisst, wo ihrs Kreuzerl macht.”
Der eine baut'n Hotel, der andere ein Autohaus und der dritte eine Villa. 1990. Nachdem der Ossi weg ist. Der war mit auf der Jagd damals, da hat die Sonja ein Foto gefunden. Und der Unterberger hat's mit der blonden Frau. Der joggt also immer nur vom Autohaus zur Holzervilla.
21:01 Uhr. Keine weiteren Verdächtigen. Sonja ermittelt mit. Das ist praktisch, die kennt sich ja aus im Hotel und lässt den Bergdoktor in alle Akten gucken.
Da tapsen die drei Musketiere durchs winterliche Unterholz. Wäre doch eine schöne Gelegenheit für einen kleinen Jagdunfall. Der Holzer kriegt den Bock nicht erschossen, weil er an den Borowski denken muss. 30 Millionen Demark. Puh. Da war der Borowski, “der Kommunist” mim Wartburg gekommen und hat beim Kofler ein Fremdenzimmer genommen, dann einen Haufen Geld investiert in die Geschäftchen. Und eines Tages sei der Borowski gekommen und habe gesagt, sie ham ihn, der Kessler, Ossijäger. Er wollt jetzt sein Geld zurück und in die Schweiz. Und dann war er weg. “Und wie dann der andere Kommunist auch weg war...”
Warum zieht der Kofler sich die Schuhe aus, bevor er sich mit dem Jagdgewehr erschießt?
Und so verpasst er die frohe Nachricht von Frau Doktor Freischogel, dass die Leiche gar nicht der Herr Borowski war. Sondern vermutlich der andere Kommunist. Aber wo ist jetzt der Borowski? Der Max-Unterberger-Darsteller heißt Wolfram Berger und sieht dem Spitzenkochdarsteller aus München von neulich sehr ähnlich, und der hieß Helmuth Berger. Brüder? Sonja spürt und weiß derweil, dass ihr Vater noch da unten im Achersee liegt.
21:18 Uhr. Wir haben ja noch eine knappe halbe Stunde Zeit. Da kann auch der Eisner noch mit der Sonja schlafen.
Okay, noch eine Wasserleiche, noch ein Schirmständer, Kugel in der Wirbelsäule. Aha. Zwei Schüsse. Der erste durch die Lunge, der zweite durchs Herz. Zweiter tödlich. Komischerweise hat der Borowski einen Verband um die Brust. Die Kommunisten hätten sich gegenseitig erschossen. Sonja macht mit ihrer Ixus schöne Fotos von der Wasserleiche. Schließlich hat sie ihren Vater lange nicht gesehen.
21:26 Uhr, Fall ist abgeschlossen. Nö. Ist ja noch eine Viertelstunde Zeit. Gefickt haben sie auch nicht. Vielleicht war's ja doch die kleine Sonja mit 17 selber. Hätte ich auch früher drauf kommen können, wo es in letzter Zeit doch immer die Kinder waren.
Klein-Sonja hat ein Gewehr gemopst und hetzt den Holzer auf den Unterberger. “Du, der Max geht jeden Mittwochvormittag zur Karin.” Rache. Aber das ist doch langweilig. Da muss doch noch irgendwas anderes rauskommen als: Wie verhindert Eisner, dass das Mädel sich unglücklich macht. Die Sonja hätte aber ihr Handy ausmachen sollen (Ericsson), bevor sie in die Holzervilla schleicht.
Da schießt der Viktor auf den Max und trifft die Sonja in Arm und schießt nochmal und der Max zurück. “Jetzt host mi troffn, du Trottl”. Bauchschuss. Na gut. Immer auf die Ehefrau warten. Der Borowski hatte sich in der Hütte versteckt. Hat die Karin und den Viktor bedroht, da haben sie ihn verraten. Hat Borowski den Kessler erschossen und der Kessler ihn angeschossen. Hat Karin ihn so liebevoll verbunden, und der undankbarer Kommunist quasselt nur von seinem Geld, “musste flüssisch machen”. Ja nu. Schöne Schwarzweiß-Rückblenden, denn: 1989 war bekanntlich das Farbfernsehen noch gar nicht erfunden und die Ossis sind eh immer so grau.
Die Karin hat ihm dann den Gnadenschuss gegeben, weil der Viktor zu feige war.
Und die Sonja gibt der Karin den Gnadenschuss. Künstlerisch wertvoll, wie dann die Holzers, obwohl 2007 stark angeschlagen, (einmal tot, einmal Bauchschuss) rückwirkend in schwarzweiß mit den Leichnbündeln auf den See naus rudern.
Es wurde geschossen. Letztes Gruseln bei Christiansen. Heute mit dem Bundespräsidenten. Und dann nie wieder.
Doktor Verena Schreyvogel
“Nicht täuschen lassen, ist männlich, auch wenn die Eier fehlen”, schöne alte Wasserleiche. An einen Schirmständer gekettet, 16 Jahre alt. Kann man das wirklich auf “ein zwei Monate” genau sagen, ohne zu wissen, wann der See wie kalt war? Sonja Kofler spricht hochdeutsch und ist nur “gewissermaßen” die Tochter von Bürgermeister Hotelier Kofler. Da mal drauf achten. Alte Geschichte.
Leider keine Untertitel. Der Autohändler Max Unterberger (Achtung, immer unseriös) geht lieber dschoggen als mim Kofler reden, und der von der Bank hat auch was mit der Sache zu tun. Drei Alte, Komplott usw. Weißte Bescheid. Das Setting ist sehr Wolf Haas. “Steht da Joop drauf?” Nein, Pool. Auf dem Handtuch, das der Bergdoktor-Kommissar mit in den Wellnessbereich des Kofler-Hotels nimmt.
Das ist bisher sehr liebevoll gemacht: Dem Toten ist ein Pfennig (das ist ein Pfennig! Steht ja auch drauf) mit der Schrotkugel in den Brustraum gepfeffert worden. Er heißt Borowski und stammt aus Halle/Saale. Dederon-Fasern. Er hatte eine Tochter Sonja. Soso. Der Bergdoktor sagt Tätärä statt DDR. Gähn.
“Geht auf Haus” sagt Kofler zu Eisner. Wie der Pflaumenschnaps beim Chinesen.
Windigen Bankdirektor gibt es auch. Ludwig Holzer. Mit blonder Frau, die ihn betrügt. Die drei alten Burschen verdächtigen sich gegenseitig. “Sentimentaler Katholikentrottel” nennt der Holzer den Kofler, und dass er die Sonja aus Buße adoptiert hätte. “Die Stasi war's halt”.
Der wird halt auf der Jagd im Weg gestanden haben.
20:41 Uhr ich fasse zusammen: Eine Ehefrau gibt es nicht, berühmte Schauspieler auch nicht, soweit ich sehe. Der Titel spricht nun dafür, dass es Geld gab. Borovski, im Sommer 1989 frisch aus der DDR geflohen, wollte ein Haus in Tirol kaufen, heißt: In einem seiner zwei Koffer war echte Kohle. Da hat er die Arbeiter und Bauern wohl noch ordentlich ausgenommen. Verdächtige: Die drei Alten. Sonst noch niemand vorgestellt worden. Außer der blonden Frau.
Bergdoktor an Blonde: “Haben Sie Kinder?” Blonde Frau: “Nein, ich mag keine Kinder. Kinder versauen die Einrichtung.” (zweiter Satz möglicherweise in den Mund gelegt.) Der Bürgermeister macht einen pragmatischen Individualwahlkampf. Die Inder bekommen die Gemeindewohnung und zum Abschied mit: “Und ihr wisst, wo ihrs Kreuzerl macht.”
Der eine baut'n Hotel, der andere ein Autohaus und der dritte eine Villa. 1990. Nachdem der Ossi weg ist. Der war mit auf der Jagd damals, da hat die Sonja ein Foto gefunden. Und der Unterberger hat's mit der blonden Frau. Der joggt also immer nur vom Autohaus zur Holzervilla.
21:01 Uhr. Keine weiteren Verdächtigen. Sonja ermittelt mit. Das ist praktisch, die kennt sich ja aus im Hotel und lässt den Bergdoktor in alle Akten gucken.
Da tapsen die drei Musketiere durchs winterliche Unterholz. Wäre doch eine schöne Gelegenheit für einen kleinen Jagdunfall. Der Holzer kriegt den Bock nicht erschossen, weil er an den Borowski denken muss. 30 Millionen Demark. Puh. Da war der Borowski, “der Kommunist” mim Wartburg gekommen und hat beim Kofler ein Fremdenzimmer genommen, dann einen Haufen Geld investiert in die Geschäftchen. Und eines Tages sei der Borowski gekommen und habe gesagt, sie ham ihn, der Kessler, Ossijäger. Er wollt jetzt sein Geld zurück und in die Schweiz. Und dann war er weg. “Und wie dann der andere Kommunist auch weg war...”
Warum zieht der Kofler sich die Schuhe aus, bevor er sich mit dem Jagdgewehr erschießt?
Und so verpasst er die frohe Nachricht von Frau Doktor Freischogel, dass die Leiche gar nicht der Herr Borowski war. Sondern vermutlich der andere Kommunist. Aber wo ist jetzt der Borowski? Der Max-Unterberger-Darsteller heißt Wolfram Berger und sieht dem Spitzenkochdarsteller aus München von neulich sehr ähnlich, und der hieß Helmuth Berger. Brüder? Sonja spürt und weiß derweil, dass ihr Vater noch da unten im Achersee liegt.
21:18 Uhr. Wir haben ja noch eine knappe halbe Stunde Zeit. Da kann auch der Eisner noch mit der Sonja schlafen.
Okay, noch eine Wasserleiche, noch ein Schirmständer, Kugel in der Wirbelsäule. Aha. Zwei Schüsse. Der erste durch die Lunge, der zweite durchs Herz. Zweiter tödlich. Komischerweise hat der Borowski einen Verband um die Brust. Die Kommunisten hätten sich gegenseitig erschossen. Sonja macht mit ihrer Ixus schöne Fotos von der Wasserleiche. Schließlich hat sie ihren Vater lange nicht gesehen.
21:26 Uhr, Fall ist abgeschlossen. Nö. Ist ja noch eine Viertelstunde Zeit. Gefickt haben sie auch nicht. Vielleicht war's ja doch die kleine Sonja mit 17 selber. Hätte ich auch früher drauf kommen können, wo es in letzter Zeit doch immer die Kinder waren.
Klein-Sonja hat ein Gewehr gemopst und hetzt den Holzer auf den Unterberger. “Du, der Max geht jeden Mittwochvormittag zur Karin.” Rache. Aber das ist doch langweilig. Da muss doch noch irgendwas anderes rauskommen als: Wie verhindert Eisner, dass das Mädel sich unglücklich macht. Die Sonja hätte aber ihr Handy ausmachen sollen (Ericsson), bevor sie in die Holzervilla schleicht.
Da schießt der Viktor auf den Max und trifft die Sonja in Arm und schießt nochmal und der Max zurück. “Jetzt host mi troffn, du Trottl”. Bauchschuss. Na gut. Immer auf die Ehefrau warten. Der Borowski hatte sich in der Hütte versteckt. Hat die Karin und den Viktor bedroht, da haben sie ihn verraten. Hat Borowski den Kessler erschossen und der Kessler ihn angeschossen. Hat Karin ihn so liebevoll verbunden, und der undankbarer Kommunist quasselt nur von seinem Geld, “musste flüssisch machen”. Ja nu. Schöne Schwarzweiß-Rückblenden, denn: 1989 war bekanntlich das Farbfernsehen noch gar nicht erfunden und die Ossis sind eh immer so grau.
Die Karin hat ihm dann den Gnadenschuss gegeben, weil der Viktor zu feige war.
Und die Sonja gibt der Karin den Gnadenschuss. Künstlerisch wertvoll, wie dann die Holzers, obwohl 2007 stark angeschlagen, (einmal tot, einmal Bauchschuss) rückwirkend in schwarzweiß mit den Leichnbündeln auf den See naus rudern.
Es wurde geschossen. Letztes Gruseln bei Christiansen. Heute mit dem Bundespräsidenten. Und dann nie wieder.
sopran - 11. Aug, 02:16