Tatort Österreich

Tatort: Tödliche Habgier (ORF)

http://sopran.twoday.net/stories/3965228/

Doktor Verena Schreyvogel

“Nicht täuschen lassen, ist männlich, auch wenn die Eier fehlen”, schöne alte Wasserleiche. An einen Schirmständer gekettet, 16 Jahre alt. Kann man das wirklich auf “ein zwei Monate” genau sagen, ohne zu wissen, wann der See wie kalt war? Sonja Kofler spricht hochdeutsch und ist nur “gewissermaßen” die Tochter von Bürgermeister Hotelier Kofler. Da mal drauf achten. Alte Geschichte.

Leider keine Untertitel. Der Autohändler Max Unterberger (Achtung, immer unseriös) geht lieber dschoggen als mim Kofler reden, und der von der Bank hat auch was mit der Sache zu tun. Drei Alte, Komplott usw. Weißte Bescheid. Das Setting ist sehr Wolf Haas. “Steht da Joop drauf?” Nein, Pool. Auf dem Handtuch, das der Bergdoktor-Kommissar mit in den Wellnessbereich des Kofler-Hotels nimmt.

Das ist bisher sehr liebevoll gemacht: Dem Toten ist ein Pfennig (das ist ein Pfennig! Steht ja auch drauf) mit der Schrotkugel in den Brustraum gepfeffert worden. Er heißt Borowski und stammt aus Halle/Saale. Dederon-Fasern. Er hatte eine Tochter Sonja. Soso. Der Bergdoktor sagt Tätärä statt DDR. Gähn.

“Geht auf Haus” sagt Kofler zu Eisner. Wie der Pflaumenschnaps beim Chinesen.

Windigen Bankdirektor gibt es auch. Ludwig Holzer. Mit blonder Frau, die ihn betrügt. Die drei alten Burschen verdächtigen sich gegenseitig. “Sentimentaler Katholikentrottel” nennt der Holzer den Kofler, und dass er die Sonja aus Buße adoptiert hätte. “Die Stasi war's halt”.

Der wird halt auf der Jagd im Weg gestanden haben.

20:41 Uhr ich fasse zusammen: Eine Ehefrau gibt es nicht, berühmte Schauspieler auch nicht, soweit ich sehe. Der Titel spricht nun dafür, dass es Geld gab. Borovski, im Sommer 1989 frisch aus der DDR geflohen, wollte ein Haus in Tirol kaufen, heißt: In einem seiner zwei Koffer war echte Kohle. Da hat er die Arbeiter und Bauern wohl noch ordentlich ausgenommen. Verdächtige: Die drei Alten. Sonst noch niemand vorgestellt worden. Außer der blonden Frau.

Bergdoktor an Blonde: “Haben Sie Kinder?” Blonde Frau: “Nein, ich mag keine Kinder. Kinder versauen die Einrichtung.” (zweiter Satz möglicherweise in den Mund gelegt.) Der Bürgermeister macht einen pragmatischen Individualwahlkampf. Die Inder bekommen die Gemeindewohnung und zum Abschied mit: “Und ihr wisst, wo ihrs Kreuzerl macht.”

Der eine baut'n Hotel, der andere ein Autohaus und der dritte eine Villa. 1990. Nachdem der Ossi weg ist. Der war mit auf der Jagd damals, da hat die Sonja ein Foto gefunden. Und der Unterberger hat's mit der blonden Frau. Der joggt also immer nur vom Autohaus zur Holzervilla.

21:01 Uhr. Keine weiteren Verdächtigen. Sonja ermittelt mit. Das ist praktisch, die kennt sich ja aus im Hotel und lässt den Bergdoktor in alle Akten gucken.

Da tapsen die drei Musketiere durchs winterliche Unterholz. Wäre doch eine schöne Gelegenheit für einen kleinen Jagdunfall. Der Holzer kriegt den Bock nicht erschossen, weil er an den Borowski denken muss. 30 Millionen Demark. Puh. Da war der Borowski, “der Kommunist” mim Wartburg gekommen und hat beim Kofler ein Fremdenzimmer genommen, dann einen Haufen Geld investiert in die Geschäftchen. Und eines Tages sei der Borowski gekommen und habe gesagt, sie ham ihn, der Kessler, Ossijäger. Er wollt jetzt sein Geld zurück und in die Schweiz. Und dann war er weg. “Und wie dann der andere Kommunist auch weg war...”

Warum zieht der Kofler sich die Schuhe aus, bevor er sich mit dem Jagdgewehr erschießt?

Und so verpasst er die frohe Nachricht von Frau Doktor Freischogel, dass die Leiche gar nicht der Herr Borowski war. Sondern vermutlich der andere Kommunist. Aber wo ist jetzt der Borowski? Der Max-Unterberger-Darsteller heißt Wolfram Berger und sieht dem Spitzenkochdarsteller aus München von neulich sehr ähnlich, und der hieß Helmuth Berger. Brüder? Sonja spürt und weiß derweil, dass ihr Vater noch da unten im Achersee liegt.

21:18 Uhr. Wir haben ja noch eine knappe halbe Stunde Zeit. Da kann auch der Eisner noch mit der Sonja schlafen.

Okay, noch eine Wasserleiche, noch ein Schirmständer, Kugel in der Wirbelsäule. Aha. Zwei Schüsse. Der erste durch die Lunge, der zweite durchs Herz. Zweiter tödlich. Komischerweise hat der Borowski einen Verband um die Brust. Die Kommunisten hätten sich gegenseitig erschossen. Sonja macht mit ihrer Ixus schöne Fotos von der Wasserleiche. Schließlich hat sie ihren Vater lange nicht gesehen.

21:26 Uhr, Fall ist abgeschlossen. Nö. Ist ja noch eine Viertelstunde Zeit. Gefickt haben sie auch nicht. Vielleicht war's ja doch die kleine Sonja mit 17 selber. Hätte ich auch früher drauf kommen können, wo es in letzter Zeit doch immer die Kinder waren.

Klein-Sonja hat ein Gewehr gemopst und hetzt den Holzer auf den Unterberger. “Du, der Max geht jeden Mittwochvormittag zur Karin.” Rache. Aber das ist doch langweilig. Da muss doch noch irgendwas anderes rauskommen als: Wie verhindert Eisner, dass das Mädel sich unglücklich macht. Die Sonja hätte aber ihr Handy ausmachen sollen (Ericsson), bevor sie in die Holzervilla schleicht.

Da schießt der Viktor auf den Max und trifft die Sonja in Arm und schießt nochmal und der Max zurück. “Jetzt host mi troffn, du Trottl”. Bauchschuss. Na gut. Immer auf die Ehefrau warten. Der Borowski hatte sich in der Hütte versteckt. Hat die Karin und den Viktor bedroht, da haben sie ihn verraten. Hat Borowski den Kessler erschossen und der Kessler ihn angeschossen. Hat Karin ihn so liebevoll verbunden, und der undankbarer Kommunist quasselt nur von seinem Geld, “musste flüssisch machen”. Ja nu. Schöne Schwarzweiß-Rückblenden, denn: 1989 war bekanntlich das Farbfernsehen noch gar nicht erfunden und die Ossis sind eh immer so grau.

Die Karin hat ihm dann den Gnadenschuss gegeben, weil der Viktor zu feige war.
Und die Sonja gibt der Karin den Gnadenschuss. Künstlerisch wertvoll, wie dann die Holzers, obwohl 2007 stark angeschlagen, (einmal tot, einmal Bauchschuss) rückwirkend in schwarzweiß mit den Leichnbündeln auf den See naus rudern.

Es wurde geschossen. Letztes Gruseln bei Christiansen. Heute mit dem Bundespräsidenten. Und dann nie wieder.

Tatort: Familiensache (ORF)

http://sopran.twoday.net/stories/3748776/

Diese Wiener sind so makaber. “Dann stehen wir doh und rähmen den gonzn Scheiß aaf.” Der Gerichtsmediziner. Wien ist mir vertraut. Von Georg Kreisler. Ein guter Wiener ist also entweder ein toter Wiener oder ein Gerichtsmediziner. Die alten fetten Opfer (Ehepaar Dachsbacher) sollen sich mit dem Jagdgewehr darniedergemacht haben. Der Bergdoktor ist “Sonderermittler des Innenministers”, ist man dann nicht Dokter? “Mir hom an sähr gudn Atomatenkaffö”, sagt der eigentlich zuständige Kommissar - soll das eine Anspielung auf Kottan sein?

Des Bergdoktors Auto sieht von oben aus wie ein Peugeot. Von innen auch. Dienstwagen?

Bisher aufgetreten: Ein totes Ehepaar, eine seltsame Nachbarin, die (”ich bin geschieden”) es dem Bergdoktor (”das verstehe ich”) unmittelbar so angetan hat, dass er sie in den Supermarkt verfolgt, mit einem Paket Eier. Sie kauft ein Herzerl für den Tscherri und erzählt dem Fleischereiverkäufer, dass sie sich heute freigenommen hat. Zwei goldene Hände mit weißem Schälchen, in jeder Wohnung eine. “Verein goldener Handschuh” - die Frau Schnatzlbacher oder wie sie heißt, die Gasteberin mit den goldenen Handschuhen, packt gleich aus. Swingerclub für Senioren? Erst tanzen, dann ficken? Nein, erst telefonieren, von Tisch zu Tisch. Der Frido war nach seinem Reitunfall ja nicht mehr in der Lage, alle ehelichen Pflichten zu erfüllen, und deshalb hat die Heidi, die war ja auch erst Anfang 50, sich da mit Fridos Einverständnis ein wenig Zerstreuung verschafft. Das macht der Moritz Eisner jetzt auch, am Tisch sitzen, telefonieren, und schon kommt die Opfernachbarin rein.

Ha. Die Nachbarinnentochter ist VERSCHWUNDEN. Entführt wohl? Antonia heißt sie, wie auch sonst. Und wenn sie einen Bruder hätte, dann hieße der, na? MAXIMILIAN natürlich. Die Frau wird in ihrer Wohnung von einer maskierten Frau überfallen, die einen Brief übergibt. “Ich meine es ernst”. Mutti steht auf dem Brief, und schon kommt der Eisner hinterher, klingelt und trägt ihr den magentafarbenen Schirm hinterher. Hat der Eisner eigentlich keinen Assistenten? In der U-Bahn hat ihn eine alte Dame strafend angesehen. Schwul wohl, rosa Schirm, so sind sie, die Wiener. Aber die U-Bahn ist auch magenta, alles Telekom wahrscheinlich, wie in Budapest auch.

Sehr hübsch, wie die Frau Schnatzlbacher bei der Nachbarin anruft, während der Eisner bei der am Küchentisch sitzt und sie auf den Anrufbeantworter sich um Kopf und Kragen quasselt.

Hatte ich schon vermerkt: Eisner, geschieden mit Tochter
Und jetzt ist die Frau Schnatzlgruber Scheibenmair auch tot mit ihren goldenen Handschuhen.

Ich gewöhn mich an die Österreicher, da ist der Haas dran schuld.

Im WertmaX gibt es auch Illy-Kaffee, aber der Bergdoktor kauft Bier und Steaks. Geschieden halt. Dann sucht er aus dem Grabbeltisch die Fotos für die Frau Nachbarin raus. Na sowas. Sind die von dem entführten Kind. Plus Zettel mit blutigem Kinderhändchen. Der kleine Rambo aus dem Treppenhaus, der den Bergdoktor am Anfang mit seiner Wumme (Wasser) bedroht hat, der ist bestimmt ein wichtiger Zeuge. Kaffeebohnen knabbert der Bergdoktor im Büro, aber Rauchen tut er auch. Als Bildschirmhintergrund hat der Eisner ein Männergesicht. Die Tatort-Augen?

Ernstl: “Mein Eindruck, dass Du persönliche Gefühle mit dem Fall vermischst, der ist doch sicher falsch, oder?”

“Wahrheit ist ein Aderlass des Herzens”, hat seine Mutter immer gesagt.

(Bisher gefällt's mir ganz gut, der lustige Singleclub, der verliebte Eisner, viel Blut).

Der Verbrecher, von dem ich vermute, dass es eine Verbrecherin ist, trägt eine Baseballmütze und sitzt in einem Volvo. “Geh Deinen Weg mit Jesus” steht auf dem Auto, weiß, Stufenheck. Die doofe Tochter vom Bergdoktor, Claudschi, hat jetzt ein Zungenpiercing und geht nur noch gelegentlich zur Schule. “Vergiss einfach den Spießer und hol den Hippie in dir raus, das wär cool” - so redet doch niemand unter 50. Und am nächsten Tag kauft er sich einen alten Käfer und fährt damit bei der Frau Stumfholl vorbei. Als hätte die keine anderen Sorgen, solange deren Tochter entführt ist und mit blutigem Händchen Hilfebriefe malt.

Geiler Stunt, wie der Bergdoktor von Blumenkasten zu Blumenkasten und dann in den Müllgroßbehälter abhangelt, nachdem er ohne Durchsuchungsbeschluss, und dann kam sie nach Haus und er raus und sie die Tür zugemacht und... guckt natürlich prompt der kleine Rambo über den Großbehälterrand. “Bissdu Polizist oder bissdu Einbrecher?” Der Ernstl ist wohl der Staatsanwalt. “Du spül nöt den Höldn”.

Der Volvo gehört der Frau Papousek, die in einem schönen alten Haus wohnt. Vollgestopft. Der Eisner sagt der Schachtel, er will Modefotos mache in ihrem schönen Garten und ihrem schönen Haus.

21.12 Uhr, Verdacht: Der Herzerlverkäufer (= Filialleiter) vom Supermarkt war's. Sonst gibt's nämlich überhaupt keine Leute.

Die kleien Claudschi hat's derweil niedergstreckt wegen zu viel Ecstasy oder so. Ich kenn mich da nicht aus. Liegt im AK intensiv.
Die Frau Sturmvoll hat den im goldenen Handschuh getroffen und einmal mit ihm geschlafen, und jetzt ist sie schwanger, und das weiß der aber nicht. Und was will der? “Den Mord an seiner Mutter”. Hä? Die komische Schachtel mit dem gestohlenen weißen Volvo, die keine Nackerten in ihrem Garten will? Und trotzdem spricht er wie eine Frau und hat Hände wie eine Frau. Aber wenn der eine Frau wäre, könnte die Frau Sturmvoll ja nicht von dem Schwanger sein, also: glaube ich. Wer kann da schon immer sicher sein.

Da staken mal wieder in paar Nordicwalker durchs Bild, ist doch auch bald durch.

Und warum soll jetzt das nicht der Papousek sein? Habe ich was verpasst? Ja. Offenbar. Der Kommissar ist mein Liebster, 70er-Frisur, Pullunder, riesige Brille, spuckt beim Sprechen und gehört untertitelt. Jetzt suchen sie in der Nachbarschaft von der Frau Papousek einen Sohn und eine Mutter. Wie in Wien so üblich, finden sie eine gealterte Schauspielerin. “Burg” wahrscheinlich und “Josefstadt”, aufs Fernsehen schimpfen und auf den Sohn, in Stilmöbeln sitzen und den ersten hergelaufenen Kerl (Bergdoktor) für eine Nacht ins Haus lassen, nur, weil er sie erkannt hat.

Ha! Um 21.26 Uhr wissen wir jetzt auch, dass es der Filialleiter ist.

ABER: Den sieht doch die Frau Sturmvoll auch jeden Tag, wenn sie das Herzerl für den Tscherry holt. Und mit dem hat sie geschlafen? Und nicht wiedererkannt? Die Alte ist aber auch wirklich gruselig, “ich versprech Dir, wir werden auch noch eine ANSTÄNDIGE Frau für Dich finden” - “aber Mutter, du weißt doch, ich möchte lieber selber...” Handtuch auf dem Kopf, Rasierschaum im Gesicht stellt sich Eisner dem Sohn vor. Der erkennt ihn aber trotzdem. Der Bergdoktor muss das Kind suchen im Haus, der Sohn einen Fisch schuppen und sienr Mutter eine Decke bringen.

Hach, ich liebe Psychopathenkrimis. Nein. Ich HASSE Psychopathenkrimis. seit 21:12 Uhr weiß ich, wer's ist, und dann die ganze Zeit dieses “Wer-ist-schneller”-Spiel, von dem wir wissen, wie's ausgeht. Eisner nämlich ist schneller, oder noch besser: der verschrobene Kommissar, der den Eisner dann aus irgendeiner lebensbedrohlichen Klemme holt. Oder die Frau Sturmvoll. Die Alte betrinkt sich vor der Glotze mit Eierlikör. Frau Sturmvoll hat sich auf der Gedenkfeier für die “Goldene-Hand-Vorsitzende” vom Psychopathen das Handy abnehmen lassen, und der wird gleich den Eisner treffen. Und das Kind ist schon weg. Waffel vergessen, also: Wenn doch noch geschossen wird, was ich hoffe, dann nicht vom Eisner.

Als der Eisner aus dem Keller kommt (Kind schon weg), ist die Alte tot, er hat's nun wohl doch selber gemacht. Kind im Kofferraum, Bekloppter hat Waffe, Bergdoktor nicht. Zack. Verrückter erschossen, die Mutter war's. Kind im Kofferraum lebt. Szenerie von oben: Blick auf den schönen Aufkleber.

Fazit. Joh. Ganz gut. Endlich mal einer, der einfach alles alleine macht.
Meine Güte, haben wir 1985 oder was? Lafontaine (exhumiert), Peter Scholl-Latour (untot), Sabinsen (Frischhaltefolie), Trittin (immerjung). Fehlt nur Peter Struck (Gesichtslähmung). Lebt eigentlich Genscher noch?

Tatort: Tod aus Afrika (ORF)

http://sopran.twoday.net/stories/2277633

Fußballfreier Sonntag: Zum Gefallen derer, die sich für Klagenfurt nicht die Bohne interessieren, und die gibt es, durchaus, auch unter meinen liebsten Lesern und Innen, gleite ich nun wieder in den gewohnten Rhythmus aus Tatort, Befindlichkeit, und - schon nächste Woche - Anderswoberichten. Wenn der Tatort sich nicht über mein neues anderswoisches ADSL empfangen lässt - forfait, was heißt flatrate -, setze ich also direkt wieder aus. Aber möglicherweise geht ja auch der Tatort in die Sommerpause. Wenn die Voisine, die werte Mongoliere, ja nur eine größere Schüssel auf ihr Dach gesetzt hätte! Wir aber dürfen ein ganz Kerner- und Beckmannfreies Endspiel schauen, Allez les Bleus!!!!

Heute Abend alleine mit Wein und Erdbeeren, ich halte den Erdbeerpegel bis zur Abfahrt, denn der Obstbauer anderswo kann zwar Aprikosen, Pfirsiche und Melonen, Kirschen schonvorbei, aber in Erdbeeren, Verzeihung, in Erdbeeren ist er anders als der Rheinische Vorgebirgsbauer, inkompetent. Ich muss auch nicht teilen, denn Tini bleibt heute zu Hause, Alt und Bariton sind schon verreist, sie treffe ich in zwei Wochen in Anderswo wieder.

Axtmorde im Wald, viele Afrikaner, das machen sonst die Ikeas, die Sonntags die zweite Runde im Zweiten bedienen, Wallander, Beck und Konsorten. Wallander vor allem. Der Dolmetscher ist zu wichtig, der hat was mit der Sache zu tun. Bestimmt. Berühmter Schauspieler?

Tochtergeschichten auch mal wieder, Kommissarstöchter müssen irgendeine dramaturgische Bedeutung haben, die sich mir noch nicht erschließt. Die Wirtin im Tiroler Asylantengasthof ist schwanger, ihr Mann ist Deutscher, das Kind vielleicht schwärzer als es soll? Der schwarze Junge (Dolmetscher: "Der ist kein Kind.")sitzt bei der Tiroler Oma am Tisch. Er hat ein Bild gemalt, das an "Es geschah am hellichten Tage" erinnert.

Der Deutsche beutet sie bestimmt aus, die armen Ausländer. Dann muss es kein Österreicher tun. Die Bergdoktortochter hat so Stiefel, wie der Eins sie auch mal hatte. Für durch den Tiroler Wald zu stapfen sind sie ja in Ordnung. Für Autospiegel abzutreten nicht. Das naseweise Töchterchen (das mir so unsympathisch ist wie die Worte "naseweis" und "Töchterchen") spielt Detektiv und müsste deshalb folgerichtig noch in ernste Gefahr geraten.

Um 20.41 Uhr habe ich noch keine Idee, wer der Täter sein könnte, das ist positiv.

"Eisner quartiert sich im ehemaligen Gasthof von Frieda Jordan (Ruth Drexel) ein, der inzwischen als Asylantenwohnheim genutzt wird. Doch bei den dort untergebrachten Afrikanern, Tschetschenen und Kosovo-Albanern stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Auch die alte Wirtin, ihre schwangere Tochter Ingrid (Carmen Gratl) und ihr windiger Schwiegersohn Klaus (Andreas Patton) wollen keine Ahnung haben, wer oder was hinter dem brutalen Mord stecken könnte."(Programmhinweis)

"windiger Schwiegersohn", das ist doch Edgar-Wallace-Poesie.

Huch, der windige Schwiegersohn hat eine nagelneue Axt. Mist, Eisner hat's auch gemerkt. Geklaut, harhar, die alte Axt. Führt nicht weiter.

Der Tiroler mit dem Pullunder und dem hübsch beigebraungemusterten Sofa will der bildhübschen Afrikanerin naturgemäß an die Wäsche.

Auch das töchterliche Nasenpiercing ähnelt dem des Eins. Sie kommt trotzdem irgendwie anmutiger rüber. Haben Mädchen es doch leichter?

Die Musik ist eher so Geräusch, Klänge von kultureller Unbestimmtheit. Schön gesagt, was? Für Tschetschenen, Albaner und verschiedene Afrikaner.

Viel Schweigen, die könnten sich doch auf Afrikanisch, Französisch, Tschetschenisch oder Albanisch unterhalten. Wenn sie dann doch damit anfangen, beginnen sie sofort, sich zu prügeln, die Tschetschenen. Das ist alles so trübsinnig, dass es wirklich von Wallander sein könnte. Oder einem beliebigen anderen Schweden. Dunkle Wälder, seltsame Riten (Voodoo?), süß, jetzt mehlt sich der Junge in Ekstase, und das Töchterchen schaut zu.

Am Bekanntheitsgrad gemessen, müsste Ruth Drexel die Mörderin sein, aber. Sie hat einen Ofen mit Ofenringen wie meine Oma. Vielleicht wird noch jemand mit einem Schürhaken derschlogn.

Wer war denn jetzt der Mensch, der mit dem Kopf im Autofenster hing? Ich tappe jetzt nicht in die "sehen-alle-gleich-aus"-Falle, sondern werfe der Regie schlechte Ausleuchtung des Dolmetschers vor. Der kam mir übrigens von Anfang an verdächtig vor. Wenn ich das hier seriös machen will, sollte ich nicht gleichzeitig Blogs lesen, in einer schläfrigen Chatte hängen und mich mit Erdbeeren und süßem kühlen Moselkabinett versorgen.

Die Musik wird im Verlauf der Tragiksteigerung (Ruth Drexel macht sich Sorgen) immer spätromantischer, jetzt eindeutig westeuropäisch. Aus Komponierhäuschen. Der Bua ist tot. Musik ist aus.

Ok, eine Bürgerkriegsgeschichte, sehr tragisch, aber ich find's zu fett für einen Tatort, mir sind schlichte Markthallenmorde lieber. Die Themen werden überhaupt immer fetter. Der Bua war ein Kindersoldsat, ein mörderischer.

Ich hab das schon mal gesehen in einem schwedischen Krimi, aber das war weder Wallander noch Beck. Ein Zwei- oder Dreiteiler. Definitiv ein Plagiat.

Oh, Ruth Drexel rettet das naseweise Töchterchen, indem sie sich vom gedungenen Mörder entführen lässt, das hält doch nur auf, wir wissen doch sowieso schon alles, aber es sind noch sechs Minuten zu spielen sie müssen noch sechs Minuten rausschinden, die hätten sie vorher noch für ein paar Mehlrituale benutzen können.

Es wird ausreichend geschossen, und ein zünftiger Axtmord ist ja auch nicht zu verachten.

Na gut, ein schöner Gebirgs-Autounfall in der 87.sten Minute kurz vor Schluss auch nicht. Ruth Drexel greift dem Mörder ins Lenkrad, und auch, wenn es dramaturgisch Blödsinn ist, war es doch eine schöne Gelegenheit, nochmal Blut fließen zu lassen. Dann wird noch gepeitscht, hach, diese Wilden, das SEK greift ein, Ruth Drexel hat überlebt, die Tochter lässt sich scheiden und das Töchterchen bringt Blumen. Keine Nachspielzeit.

Tatort: Tödliches Vertrauen (ORF)

http://sopran.twoday.net/stories/1983457/

Heute mit dem Bergdoktor.
Trotz Wien- und Klagenfurtreisen bleibt Österreich für mich exotischer als zum Beispiel Südfrankreich oder Mittelchile.

Rudern tut das Opfer jedenfalls ganz schlecht. Nicht so leicht zu treffen, wie das da aussieht, so ein Ruderer, denn das Boot bewegt sich anders als der Ruderer, also Ruderer rollt gegen die Fahrtrichtung, Boot wird langsamer, Ruderer zieht durch, Boot wird etwas schneller.

(Heute schau ich mal allein, wahrscheinlich sind die anderen alle bei ihrem Müttern.)

Für uns aus dem nördlichen Ausland haben sie aber Jan-Gregor Kremp engagiert, das ist rücksichtsvoll. Bis zum Vorspann war ich mir sicher, der hieße Jan-Georg. Alleinstehend mit je einem Kind:
Dr. Specht (Hamburg), geschieden, Sohn
Bergdoktor (Wien), geschieden, Tochter
Inga Lürsen (Bremen), geschieden, Tochter
Borowski (Kiel), geschieden, Tochter
Stark (Berlin), geschieden, Sohn
Thiel (Münster): geschieden, Sohn

Alleinstehend:
Ballauf (Köln)
Odenthal (Ludwigshafen)
Lindholm (aufm Land)
Batic und Leitmayer (München)
Ritter (Berlin)
Andrea Sawatzki (Frankfurt)
Börne (Münster)
Ehrlicher (Leipzig)
Kain (Leipzig)
Palu (Saarbrücken)
Kopper (Ludwigshafen)

Verwitwet:
Klara Blum (Bodensee)
Ehrlicher (Leipzig)

Verheiratet mit Kindern:
Schenk (Köln)

Feste Beziehung:
Bienzle (Stuttgart)

In Scheidung ohne Kinder:
Dellwo (Frankfurt)

Homosexuelle mit/ohne Beziehung:
- - - - - -
- - - - - - Nur mal so, offenbar fesselt mich der Tatort nicht so richtig.
Es wird zu wenig gerudert und es fiel bis jetzt (20.53 Uhr) erst ein Schuss. Und ich fürchte, es wird auch kein weiterer fallen.

Bisher:
Der ermordete war ein Arsch, er hat eine 16-jährige geschwängert und überhaupt. Deren Vater? Glaubichnich. Die betrogene Freundin? Vielleicht. Die Tochter selber? Nö. Gibt bestimmt noch mehr Betrogene. Puh. Erst 21.05 Uhr, die Kleine sitzt mit echt schicken Schuhen auf dem Dach, aber der Bergdoktor wird sie schon runterholen. Sie wird ihm vermutlich nicht viel erzählen da oben, denn sonst müsste es nicht noch 40 Minuten dauern.

Ach nein, die Bergdoktortochter holt sie runter. Lockt sie mit Gras. Ergänze:
Kommissare mit kiffenden Blutsverwandten:
Thiel (Münster)
Bergdoktor (Wien) 21.24 Uhr Jetzt weiß ich's, die Psychologin war's. Nämlich seit dem Moment, in dem sie gelogen hat, der schwangeretochtersVater habe von der Schwangerschaft gewusst. Hatterabernich. Hätte ich auch sofort drauf kommen können. Alles nur, weil ich am Anfang nicht aufgepasst habe.

21:40 Uhr
Na gut. Mal wieder ein stiller Rächer aufgetaucht aus dem Nichts.

Dafür noch mal dieser Wiener Ball-Scheiß Wiener Brauchtumseinschub.


- Nachtrag nach Kommentarauswertung:

Kommissare, deren Eltern im Tatort sterben:

Sawatzki (Eltern von Psychopathen ermordet)
Leitmayr (Vater im Altersheim von Richy Müller Dellwo ermordet)

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